Philharmonisches Orchester OPL: historisch, mal modern

Luxemburg · Aus verschiedenen musikalischen Blickwinkeln: Beethoven-Vierer-Zyklus im April

Zwei musikalische Schulen wetteifern seit Jahrzehnten um den "richtigen" Weg der Interpretation von Werken des späten 18. und des frühen 19. Jahrhunderts. Historische oder "historisch informierte" Aufführung mit - soweit möglich - Original-Instrumenten, wie heute in der "alten Musik" üblich? Oder ein Klangbild mit modernem Instrumentarium, wie ab der Romantik immer noch herrschende Lehre?
Beethoven und die Wiener Klassik liegen zeitlich genau dazwischen. Entsprechend unterschiedlich ist die Aufführungspraxis. Das OPL bietet nun die Möglichkeit, im Rahmen von vier Abenden nicht nur beide Varianten kennenzulernen, sondern sich auch von einem exzellenten Kenner der Materie mit dem Thema vertraut machen zu lassen. Zu diesem Zweck hat man den amerikanischen Pianisten, Komponisten und Musikwissenschaftler Robert Levin eingeladen - als Solist und Präsentator.
Am 16. April wird er am Pianoforte sitzen, begleitet vom "Chambre Philharmonique", dem Schwester-Orchester des OPL, das unter der Leitung von GMD Krivine auf Originalklang-Instrumenten musiziert. Die Coriolan-Ouvertüre und das vierte Klavierkonzert von Beethoven stehen auf dem Programm, begleitet von Schuberts Dritter.
Am 20. April wechselt Levin zum Flügel, und der steht dann vor den Musikern des OPL. Beethovens fünfte Sinfonie und sein fünftes Klavierkonzert ("L\'empereur") stehen auf der Agenda, zwei der populärsten Werke des Bonner Meisters. Emmanuel Krivine dirigiert ebenso wie am 21. April, wenn Beethovens drittes Klavierkonzert gemeinsam mit Mozarts "Adagio und Fuge" sowie Haydns Sinfonie Nr. 102 zu Gehör gebracht wird.
Zwischendurch vertauscht Levin den Platz am Klavier zeitweise mit dem Präsentationspult: Am 18. April analysiert er Beethovens "Empereur" parallel am Pianoforte und am Flügel - anschaulicher dürfte sich der Unterschied verschiedener Aufführungslinien kaum herauspräparieren lassen. DiL
Man kann jeden der vier Abende auch einzeln besuchen. Für die Konzerte am 16., 20. und 21. April fährt ein Bus aus Trier (siehe oben). Zum "Dating Beethoven"-Vortrag am 18. April muss man den Weg auf den Kirchberg individuell einschlagen.

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