Verteidiger der Bücher

Luxemburg · Als in Nazi-Deutschland viele Bücher brannten, zog es viele Regimegegner und Kulturfreunde nach Luxemburg - in die Buchhandlung von Emil Marx. Nun ist eine Biografie über den Mann erschienen, der Widerstandsgeschichte schrieb.

Verteidiger der Bücher
Foto: (g_pol3 )

Luxemburg. "Emil Marx, Buchhändler, Journalist, Schriftsteller": So heißt das Werk von Henri Wehenkel, das nun in Luxemburg erschienen ist (Foto: Henri Wehenkel). Denn Marx (1899-1964)war ein Denker und Widerstandskämpfer, der das politische und gesellschaftliche Leben viele Jahrzehnte prägen sollte. Besonders in der Nazi-Zeit bezog er Stellung. Die Buchhandlung, die er im Stadtzentrum mit seiner Frau Lily betrieb, führte Werke der emigrierten Schriftsteller, die in Deutschland verboten waren. Der Laden war ein beliebter Treffpunkt von Nazigegnern. Und nicht nur das: In der Buchhandlung wurden Flugzettel hergestellt und von dort aus heimlich über die Grenze geschmuggelt. In den Jahren der deutschen Besatzung schrieb Marx Kindergeschichten und Novellen, die noch heute Dokumente des Widerstandsgeistes sind. Außerdem war er Redakteur beim Escher Tageblatt, Feuilletonist beim Letzebuerger Journal und stand Pate bei der Gründung vieler Zeitschriften. Als Kritiker übte Marx Einfluss auf eine ganze Generation von Schriftstellern aus. red
Das Buch von Henri Wehenkel enthält eine Biografie und eine Auswahl von Texten. Es ist im Buchhandel für 29 Euro zu erhalten.

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