Luxemburg Luxemburg will Kinder ab 12 Jahren impfen

Luxemburg  · Während die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland  Corona-Impfungen von 12- bis 16-Jährigen nur für vorerkrankte Kinder und Jugendliche empfiehlt, bei denen ein erhöhtes Risiko einer schweren Covid-Erkrankung besteht und eine generelle Impfung der Altersgruppe nicht als empfehlenswert betrachtet, plant Luxemburg die Impfung von Kindern und Jugendlichen.

Gesundheitsministerin  Paulette Lenert  kündigte am Freitag entsprechende Pläne an. Kinder verbreiteten das Virus und derzeit machten sie ein Drittel der gesamten Infektionen aus, sagte sie. 

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte die Impfungen von 12- bis 16-Jährigen grundsätzlich zugelassen. Und zwar bislang nur mit dem Impfstoff von Biontech. Daran wolle man sich in Luxemburg halten, sagte Premierminister Xavier Bettel. Allerdings könnten die Impfungen der Kinder in Luxemburg frühstens ab 15. Juli beginnen. Bis dahin sollen alle über 18-jährigen Luxemburger eine Einladung zum Impfen erhalten haben, sagte Bettel. Danach werde man schrittweise die jüngeren Altersgruppen impfen, zunächst aber noch priorisiert nach Risikogruppen. Bettel schätzt, dass nach den Sommerferien mit den Impfungen der Kinder und Jugendlichen begonnen werden kann.

Er betonte, dass in den nächsten Wochen vor allem jüngere Leute die Gelegenheit erhalten sollen, sich impfen zu lassen. Man müsse diesen endlich auch eine Perspektive geben, sagte Bettel. Aus diesem Grund sollen sich ab diesem Samstag alle über 18-Jährigen freiwillig für eine Impfung mit Astrazeneca und Johnson&Johnson anmelden. Der Vorteil von Johnson&Johnson sei, dass man nur eine Impfung benötige, und damit bereits zwei Wochen danach schon als immun gelte, sagte Bettel. Das sei vor allem für die jungen Leute im Hinblick auf die beginnende Urlaubszeit ein wichtiger Schritt, so der Regierungschef.

Bislang sei mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Luxemburg mindestens einmal geimpft. In den nächsten Tagen sollen die über 30-Jährigen Einladungen zu den Impfungen erhalten.

Die Corona-Lage in Luxemburg hat sich weiter entspannt. Laut Bettel wird derzeit noch ein Covid-Patient auf einer Intensivstation behandelt. In der vergangenen Woche ging die Zahl der Corona-Infektionen zurück, wenn auch im Vergleich zu Vorwoche nur leicht. Sie sank von 354 auf 324. Zwei Menschen starben im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die Inzidenz ging von 56 auf 51 zurück. Damit liegt Luxemburg auch weiterhin nicht stabil unter dem Wert von 50. Das ist der Grenzwert, den das deutsche Robert-Koch-Institut für die Einstufung eines Landes als Risikogebiet nimmt. Seit Juli vergangenen Jahres ist Luxemburg mit kurzer Unterbrechung  Risikogebiet.

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