Luxemburg war 1995 und 2007 Kulturhauptstadt Europas. 2007 teilte sich das Großherzogtum den Status mit Sibiu in Rumänien und mit der Großregion. Nun liegt es in der Hand von Luxemburg, die Kulturhauptstadt 2022 zu ernennen. Laut Rechtsakt darf die Regierung eine beliebige Stadt ernennen - demnach auch eine Stadt aus dem eigenen Land. Die Benennung wird unter anderem der EU-Kommission mitgeteilt. Eine Jury arbeitet anschließend einen Bericht aus. So könnte Luxemburg zum dritten Mal Kulturhauptstadt Europas werden.

Die Vorbereitungen zur Ernennung werden demnächst anlaufen, berichtet der Regierungsrat am Freitag. Die Suche nach Bewerbern wird im Juli 2015 starten. Das Verfahren beruht auf einem europäischen Entscheid vom April 2014, der bestimmte Mitgliedstaaten dazu aufruft, Kandidaten für die Jahre 2020 bis 2033 zu ernennen.

Jedes Jahr zwei Städte

Die Kulturhauptstadt Europas ist eine Initiative der Europäischen Union. Jedes Jahr werden zwei Städte ernannt - eine aus den alten EU-Staaten und eine aus den neuen. Seit 2005 können sich auch sogenannte "Drittländer" bewerben, wie es 2010 zum ersten Mal Istanbul und Kiew getan haben.

Europäische Kulturhauptstädte 2015 sind das tschechische Pilsen und das belgische Mons. Bis 2019 stehen die Städte bereits fest: 2016 sind es San Sebastian (Spanien) und Pilsen (Tschechien), 2017 Aarhus (Dänemark) und Paphos (Zypern), 2018 Leeuwarden (Niederlande) und Valletta (Malta), 2019 Matera (Italien) und Plowdiw