Wo ist der Rock bei Rock-A-Field? - Mitveranstalter Michel Welter im Interview über die Zukunft des luxemburgischen Festivals

Roeser/Luxemburg · Biffy Clyro, Kings of Leon, Queens of The Stone Age, Muse - auch die ganz Großen haben sich auf dem Rock-A-Field im beschaulichen Roeser in Luxemburg schon die Ehre gegeben. In diesem Jahr wartet das Festival aber vor allem mit viel Pop, Hip-Hop und elektronischer Musik auf. Viele Besucher fragen sich daher wo das Rock beim Rock-A-Field geblieben ist. Mitveranstalter Michel Welter gibt Antworten.

Wo ist der Rock bei Rock-A-Field? - Mitveranstalter Michel Welter im Interview über die Zukunft des luxemburgischen Festivals
Foto: Carolin Hegner/Mandy Radics
Wo ist der Rock bei Rock-A-Field? - Mitveranstalter Michel Welter im Interview über die Zukunft des luxemburgischen Festivals
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Wo ist der Rock bei Rock-A-Field? - Mitveranstalter Michel Welter im Interview über die Zukunft des luxemburgischen Festivals
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Herr Welter, wer sich das diesjährige Line-Up anschaut, fragt sich ob das Rock-A-Field seinem Namen noch gerecht wird. Vielleicht solltet ihr das Festival in Pop-A-Field umbenennen?

Welter: Von dem Namen des Festials wollen wir uns im Line-Up nicht einschränken lassen. Ja, wir haben in diesem Jahr einige DJs und Pop-Bands gebucht - aber wir wollen ja auch kein reines Rockfestival sein, wie Wacken oder Rock am Ring.

Auf dem Rock-A-Field trifft Gipsy-Punk (Gogol Bordello) auf Electroswing auf Post-Hardcore (Bring Me The Horizon) und Indierock (The Pixies) - eine wilde Mischung. Wie sucht ihr die Bands aus?

Welter: Das Genre spielt da garkeine so große Rolle, auch nicht, ob das jetzt eine große Band ist oder ein Newcomer. Wir schauen vor allem, dass die Acts Livequalitäten haben. Und dann müssen die natürlich auch nach Luxemburg kommen wollen.

Gibt es denn Probleme Bands für das Rock-A-Field zu gewinnen?

Welter: Naja wir stehen schon in Konkurrenz mit einer Reihe von anderen Festivals, die am selben Wochenende stattfinden. Und das Rock-A-Field ist ja doch ein eher kleines Festival. Wir müssen also schon einiges an Überzeugungsarbeit aufbringen.

Und das Rock-A-Field soll ja noch weiter schrumpfen oder?

Welter: Es ist ja schon geschrumpft - wir haben von drei Tagen auf zwei reduziert. Das bedeutet natürlich auch: Weniger Bands und weniger Besucher. Klein aber fein - das ist das Motto und das passt ja auch besser zu Luxemburg.

Ein kleines Premium-Festival also?

Welter: Genau! Das Rock-A-Field kannst du dir wie eine Art Boutique vorstellen. Und in dieser Boutique gibt es eben gutes Essen, Platz zum entspannen und eine Auswahl guter Bands aus allen Genres.

Und welche Zielgruppe wollt ihr damit ansprechen? Ich meine ein Fan von Bring Me The Horizon schaut sich ja vielleicht nicht unbedingt gerne The 1975 an, oder?

Welter: Aber das ist ja gerade das Spannende - hier kommen so viele verschiedene Menschen zusammen. Ich hab mich mit den Leuten von Ghinzu unterhalten, die gestern gespielt haben. Das sind alte Indierocker und dementsprechend findest du bei denen selten Teenies im Publikum. Gestern war das ganz anders: da haben die Deichkind-Fans und die Emokids mit denen gefeiert. Für die war das eine ganz neue Erfahrung.

Den Stilmix wollt ihr also beibehalten. Heißt das im nächsten Jahr wird es noch weniger Rock geben?

Nein, das muss überhaupt nicht sein. Wir sind da total offen. Zuerst müssen wir jetzt alle erstmal das diesjährige Festival überleben.

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Herr Welter.

Das Interview führte Christian Altmayer.

Alle Infos rund um regionale Festivals auf rock-the-region.de

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