Zwischen Uraufführung und Klassikerpflege

Luxemburg · Das Orchestre Philharmonique du Luxembourg setzt bei seinen Sinfoniekonzerten auf stilistische Vielfalt

 Serien-Preisträger am Cello: Daniel Müller-Schott.Foto: Christine Schneider

Serien-Preisträger am Cello: Daniel Müller-Schott.Foto: Christine Schneider

Die großen Sinfoniekonzerte des Orchestre Philharmonique du Luxembourg (oder ebenso kurz wie familiär: OPL) vereinigen unter einem Dach das Luxemburger Premium-Orchester, illustre Gäste und - zumindest einmal pro Saison - auch Gast-Klangkörper wie das Orchestre National de Belgique.
Im ersten Quartal 2012 stehen fünf spannende Konzertabende mit drei unterschiedlichen Besetzungen auf der Agenda. Dabei dürfte der Doppelpack am 9. und 10. Februar mit Gastdirigent Heinz Holliger ein besonderer Anziehungspunkt sein, bringt doch der große Schweizer Instrumentalist, Komponist und Dirigent neben seinem Hausgott Robert Schumann auch ein eigenes Werk zu Gehör.
"Ardeur noir d\'après Claude Debussy" heißt Holligers Konzert für Violine und Orchester, bei dem Thomas Zehetmaier den Solopart übernimmt. Kontrastiert wird es mit Schumanns Phantasie für Violine und Orchester sowie der "Frühlingssymphonie".
Heinz Holliger geht der Ruf voraus, der kompetenteste Schumann-Interpret der Gegenwart zu sein. Sein Credo: "Schumanns Musik fängt an zu klingen, wenn ein Musiker das Stück sehr genau kennt und sich vollkommen mit ihm identifiziert." Wie das klingt, lässt sich in der Philharmonie nachvollziehen.
Am 9. und 10. Februar
Das Belgische Nationalorchester (ONB) gehört zu den regelmäßigen OPL-Gästen in der Philharmonie. Diesmal kommen die Brüsseler mit Stefan Blunier, in Deutschland als Bonner Generalmusikdirektor bekannt und seit eineinhalb Jahren erster Gastdirigent des ONB. Auch in diesem Konzert mischen sich Klassik und Zeitgenössisches: Haydns erstes Cellokonzert und die zweite Sinfonie von Skrjabin treffen auf eine funkelnagelneue Komposition des Belgiers Wim Henderickx. Seine Sinfonie "At the edge of the world" wird uraufgeführt.
Star des Abends ist der Cellist Daniel Müller-Schott. Der heute 35-Jährige war einst erster Stipendiat der Anne-Sophie-Mutter-Stiftung, inzwischen wird der Serien-Preisträger der deutschen Schallplattenkritik als ebenbürtiger Kollege der Namensgeberin angesehen.
Seine Aufnahme der Haydn-Cellokonzerte Eins und Zwei im Jahr 2003 gilt Experten heute als Referenz-Aufnahme schlechthin. "Überragende Technik" und einen "prachtvollen, satten Ton" attestierte ihm die New York Times.
Am 1. März

Mitte März greift dann der musikalische Chef des OPL, Emmanuel Krivine, erstmals in diesem Jahr zum Dirigentenstab. Bruckners romantische Sinfonie Nr. 4 mit ihren mittelalterlichen Anklängen liefert dabei eine reizvolle Ergänzung zu Mozarts Konzert für Klavier und Orchester Nr. 20.
Als Solistin ist dabei Maria João Pires mit von der Partie, die Klavier-Magierin aus Portugal. Seit ihrem internationalen Durchbruch im Jahr 1970 gehört sie zu den profiliertesten Pianistinnen der Welt, von vielen großen Orchestern regelmäßig als Gast eingeladen. Zwischen Gastspielen in München, Paris, Amsterdam und Brüssel nimmt sie sich wieder einmal Zeit für zwei Auftritte in Luxemburg.
15. und 16. März

Der komplette Kartenverkauf des OPL läuft seit dieser Spielzeit über die Philharmonie. Tickets für die Konzerte können auch in den TV-Servicecentern Trier, Bitburg, Wittlich, über Hotline 0651/7199-996 oder via Internet www.volksfreund.de/tickets bestellt werden. Detail-Infos auf der Homepage www.opl.lu.
Für alle hier aufgeführten Konzerte ist ein Busshuttle aus Trier eingesetzt. Abfahrt jeweils 75 Minuten vor Konzertbeginn an der Matthias-Basilika, Rückfahrt gleich nach Konzertende. Kostenbeitrag 3 Euro. DiL
Anmeldung unter der Telefonnummer 0651/96686432 oder per E-Mail an lydia.oermann@web.de

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