Luxemburger heizen Immobilien-Markt an

Wohnungsbau-Experten gehen davon aus, dass die Immobilienpreise wieder anziehen. Zudem wird die landesweite Tendenz in der Region noch durch die Nachfrage aus Luxemburg angeheizt.

Trier. (hw) „Die gute wirtschaftliche Entwicklung und der sich belebende Arbeitsmarkt haben die Nachfrage nach Immobilien kräftig belebt“, sagt Jörg Ahrenstedt, Geschäftsführer der LBS Immobilien GmbH. Dabei entwickelten sich die Preise 2006 nicht einheitlich. Für freistehende Eigenheime blieben sie überwiegend konstant, während Reihenhäuser und Eigentumswohnungen in vielen Fällen günstiger zu haben waren. „Wir erkennen auch ein starkes Stadt-Land-Gefälle“, sagt Ahrenstedt. Zusammen mit den stark steigenden Benzinpreisen führe auch die zurückgefahrene Wohnungsbauförderung des Bundes dazu, dass weniger Menschen aus den Innenstädten ins Grüne ziehen. Diese Tendenz werde sich in den kommenden Jahren noch weiter verstärken. „Städte und deren ,Speckgürtel’ sind für Ältere attraktiv, weil sie dort die nötige Versorgung haben“, sagt der Immobilien-Experte. In der Region Trier wird diese Entwicklung durch die hohe Nachfrage aus dem Großherzogtum ergänzt. Vor allem die großen Preisunterschiede für Wohneigentum spielen hier eine Rolle. Nach LBS-Angaben kostet ein Einfamilienhaus in Luxemburg rund 340000 Euro im Schnitt. In Westdeutschland liegt der Durchschnittspreis bei 224000 Euro. Landesweit gingen 2006 die Baugenehmigungen insgesamt zurück. Das gilt auch für die Stadt Trier (-18 Prozent) und den Vulkaneifelkreis (-14 Prozent). Der „Luxemburg-Faktor“ zeigt sich indes wieder in Trier-Saarburg (+ 25 Prozent) und in Bitburg-Prüm (+ 21 Prozent). In Bernkastel-Wittlich gab es ein Wachstum von 22 Prozent. „Dieses Plus ist ausschließlich auf Sondereffekte zurückzuführen“, sagt Jörg Ahrenstedt. Insgesamt bleibe die Neubautätigkeit – insbesondere in Ballungszentren – noch einige Jahre hinter dem Bedarf zurück. Für 2007 erwarten Experten mit rund 200000 Baugenehmigungen einen Rekord-Tiefststand in der Geschichte der Bundesrepublik. An vielen Standorten werde das Wohnungsangebot künftig knapp. „Das bedeutet steigende Mieten und Kaufpreise“, sagt Ahrenstedt.

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