Luxemburgs Premierminister Juncker erhält Karlspreis 2006

Aachen (dpa) - Für seinen leidenschaftlichen Einsatz für die europäische Vereinigung erhält Luxemburgs Ministerpräsident Jean- Claude Juncker den Aachener Karlspreis 2006. Der 51-Jährige wird als großer Europäer ausgezeichnet, begründete das Karlspreis-Direktorium am Samstag in Aachen die Wahl.

Mit Glaubwürdigkeit, Kompetenz und Leidenschaft sei er Motor und Vordenker des Integrationsprozesses. Juncker ist der dritte luxemburgische Karlspreisträger. Der Festakt findet am 25. Mai im Krönungssaal des Aachener Rathauses statt.

Das Direktorium unterstrich die Rolle Junckers in der europäischen Krise nach dem Scheitern der EU-Verfassung und im Finanzstreit. „Jean-Claude Juncker ist ein großer Europäer, dem es zuzutrauen ist, den Weg herauszufinden und die Union wieder zu stabilisieren“, sagte der Aachener Oberbürgermeister Jürgen Linden (SPD).

Der Regierungschef sei für die Politik und für die Bürger ein Mensch des Vertrauens. Er sei offen, seriös und völlig uneitel. Ihm gelinge wie kaum einem anderen ein Interessenausgleich in der EU. Kaum ein anderer könne wie er die Bürger für Europa gewinnen.

„Jean-Claude Juncker ist einer, der Tag und Nacht für Europa arbeitet“, sagte Linden. Obwohl er ein junger Staatsmann sei, habe er länger als jeder andere Regierungschef an der Fortentwicklung des Integrationsprozesses entscheidend mitgewirkt. „Er wünscht sich ein wirtschaftlich starkes und innovatives Europa“, sagte Linden. Er stehe aber auch für ein Europa der althergebrachten sozialen Werte.

Der Karlspreis gilt als eine der bedeutendsten europäischen Auszeichnungen. Er wird seit 1950 an Persönlichkeiten und Institutionen verliehen, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben. In diesem Jahr hatte der italienische Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi den Karlspreis erhalten. Zu den bisherigen Preisträgern gehören das luxemburgische Volk (1986) und der ehemalige Präsident der luxemburgischen Abgeordnetenkammer, Josef Bech (1960).

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