Mainz: Rheinland-Pfalz verbietet Poker-Veranstaltungen

Mainz (dpa/lrs) · Rheinland-Pfalz hat als eines der ersten Bundesländer Pokerveranstaltungen mit Geldeinsatz in Gaststätten und Spielhallen verboten. Zur Begründung teilte Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) am Montag in Mainz mit: „Poker spielen boomt.

(dpa) Zu dem Kreis der Pokerbegeisterten gehören immer mehr auch Jugendliche und Heranwachsende.“ Das Land wolle sicherstellen, dass in öffentlichen Gebäuden „insbesondere Minderjährige nicht über das Pokerspiel in die Spielsucht abgleiten“. Auch andere Bundesländer prüften, der Initiative von Rheinland-Pfalz zu folgen. In Sachsen gilt ein Verbot bereits seit Februar.

Mit dem Erlass des Mainzer Innenministeriums sind Pokerturniere gegen Entgelt in Rheinland-Pfalz laut Bruch nun „grundsätzlich untersagt“. Eine Ausnahme bestehe nur für den konzessionierten Bereich von Spielbanken. Auch dieser unterliege jedoch den „engen Kontrollen“ der Behörden mit Blick auf Minderjährigenschutz und Suchtprävention.

Erwischen nun Polizisten Pokerspieler mit Geldeinsatz an öffentlichen Orten in Rheinland-Pfalz, wird das Kartenspiel laut Innenministerium sofort gestoppt. Oberhalb einer Bagatellgrenze von 15 Euro Spieleinsatz und 40 Euro Gewinn werde das Spiel sodann als Straftatbestand verfolgt — bei Veranstaltern genauso wie bei Spielern.

Mit dem Verbot setzt die SPD-Landesregierung den zum 1. Januar 2008 in Kraft getretenen Glücksspielstaatsvertrag über die dort geregelten Lotterien und Sportwetten hinaus auch beim Pokerspiel um. Ohne Reglementierungen des Glücksspiels seien psychische und wirtschaftliche Probleme für Spieler und deren Angehörige zu befürchten, ergänzte Bruch. In Sachsen darf kein Entgelt erhoben werden für die Teilnahme an einem Pokerturnier, alle Spieler müssen über 18 Jahren alt sein, es muss ein Reglement geben, und die Veranstaltung muss mindestens zwei Wochen zuvor angezeigt werden.

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