Malu Dreyer hat bei ihrer Regierungserklärung im Mainzer Landtag mit neuen Lockerungen überrascht. Die Ministerpräsidentin kündigte an, dass Menschen ab Rheinland-Pfalz ab diesem Sonntag wieder Gottesdienste feiern dürfen und ab Montag auch alle Geschäfte öffnen dürfen. Es gelte, weiter Abstand zu halten und sich an Hygieneregeln zu halten. Die SPD-Politikerin sagte: "Geschäfte des Einzelhandels werden unabhängig vom Sortiment und der Verkaufsfläche unter Einhaltung von Auflagen und einer strengen Kundenbegrenzung öffnen können." Momentan dürfen Geschäfte in der Corona-Krise nur öffnen, wenn sie ihre Verkaufsfläche auf höchstens 800 Quadratmeter begrenzen. Das hatte bereits Ärger entfacht. Möbel Martin hatte im Saarland erfolgreich dagegen geklagt und war auch in Rheinland-Pfalz vor Gericht gezogen. Zugleich durfte das Outlet-Center in Zweibrücken öffnen, was der Landesregierung Kritik von der Opposition einbrockte. Nun preschte Dreyer vor und nahm CDU und AfD Wind aus den Segeln, die sie in Reden im Landtag eigentlich stellen wollten. Die Triererin betonte, es brauche eine klare Lösung, "weil es rechtlich problematisch ist und auch niemand wirklich versteht, warum bestimmte Geschäfte des Einzelhandels öffnen können und andere nicht". Ab Montag dürfen auch wieder Friseure die Haare schneiden und Musiklehrer Unterricht für höchstens zwei Teilnehmer geben.