Mit oder ohne? Von Bungert bis Modehaus Marx – Wo man in der Region bald ohne Maske shoppen darf

Trier/Wittlich/Bitburg · Ums Handgelenk geklemmt, im Rucksack oder in der Hosentasche, sind OP- oder wahlweise FFP2-Masken seit rund zwei Jahren unser treuer Begleiter. Nun sollen sie offiziell an vielen öffentlichen Plätzen nicht mehr getragen werden müssen – so auch im Einzelhandel. Ziehen Kaufhäuser und Supermärkte da mit?

Maskenpflicht im Handel: So sieht es beim Shoppen in Trier, Eifel & Mosel aus
Foto: dpa/Monika Skolimowska

Schlüssel, Handy, Portemonnaie, Maske – der Mundschutz gehört mittlerweile zum Repertoire, wenn wir das Haus verlassen. Und wer seine vergisst, muss schnell zur Wohnung zurücklaufen, denn sie gilt als Eintrittskarte für Läden und Supermärkte. Zumindest bis jetzt – ab Sonntag soll die Maskenpflicht nämlich im Einzelhandel entfallen. Heißt konkret: Jeder darf ohne Maske shoppen – offiziell. Was in Trier dann schon ab diesem verkaufsoffenen Sonntag in die Tat umgesetzt werden kann, soll in anderen Läden ab Montag, wenn sie wieder regulär öffnen, folgen – offiziell.

Denn obwohl die rheinland-pfälzische Landesregierung auf die Ausweisung sogenannter Corona-Hotspots verzichtet und damit keine schärferen Regeln gelten, können Geschäfte von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und eine Maskenpflicht für ihre Filialen festlegen.

Wie sieht es in der Region aus? Darf nun jeder ohne Maske shoppen oder setzt man weiterhin auf den altbewährten Mund-Nasen-Schutz? Wir haben nachgefragt.

So handhaben es große Ketten

Wie Focus Online berichtet, verzichten einige Einzelhandels-Ketten ab Sonntag (wenn verkaufsoffen) beziehungsweise Montag auf die Maskenpflicht. Dazu gehören:

  • Media Markt: Trier, Ostallee 3-5
  • Saturn: Die Filiale in Trier gibt es noch bis Anfang September 2022 in der Simeonstraße 53
  • Thalia: Trier, Fleischstraße 62-65
  • Deichmann: In Trier (Hornstraße 17, Fleischstraße 62-65, Glockenstraße 17, Ostallee 3-5), Bitburg (Saarstraße 35), Wittlich (Schlossstraße 25), Konz (Wilde Acht 1), Prüm (Bahnhofstraße 43), Schweich (Im Ermesgraben 1g)
  • C&A: Trier (Konstantinstraße 7-11), Wittlich (Schlossstraße 5)
  • Douglas: Trier (Grabenstraße 4-6), Bitburg (Hauptstraße 4)
  • Ernsting‘s Family: Trier (Metzelstraße 62-65, Zurmainer Straße 160-168), Bitburg (Hauptstraße 8), Wittlich (Schlossstraße 5), Hermeskeil (Römerstraße), Gerolstein (Hauptstraße 18), Prüm (Bahnhofstraße 57)
  • Woolworth: Trier (Brotstraße 53)
  • Aldi

Warenhaus Bungert in Wittlich: Das gilt ab Montag

Beim Bungert in Wittlich, einem der größten Einkaufshauszentren der Region, wird es keine Maskenpflicht mehr geben. „Unsere Mitarbeiter werden weiterhin Maske tragen“, erklärt Winfried Bungert, einer der Geschäftsführer, und fügt hinzu: „Und den Kunden empfehlen wir es von ganzem Herzen.“

Die Entscheidung, die Maskenpflicht abzuschaffen, versteht er nur zum Teil. „Ich weiß nicht, ob der Zeitpunkt der richtige ist, aber grundsätzlich müssen wir irgendwann nochmal weitermachen“, sagt Bungert.

Maskenpflicht ja oder nein? Das sagen regionale Modehäuser

Beim Herrenausstatter „Zur Blauen Hand“ in der Trierer Brotstraße gibt es keine Pflicht zur Maske. „Die Mitarbeiter werden alle eine tragen“, erklärt Geschäftsführer Michael Müller. „Wir werden es unseren Kunden empfehlen und sie bitten, ebenfalls Masken zu tragen, aber wir werden nicht drauf bestehen.“

Könnten also in Zukunft mehr Menschen in seinen Laden finden, wenn es die Maskenpflicht nicht mehr gibt? „Glaube ich nicht“, sagt Müller. „Die Kunden, die Angst haben und eine Maske tragen wollen, die werden dann noch mehr Angst kriegen. Insofern hebt sich das auf mit denen, die dann ohne Maske kaufen wollen. Ich glaube sogar, dass die Ängstlichen in der Mehrheit sind.“

Im Modehaus Marx lässt man die Maskenpflicht ebenfalls fallen. „Wir stellen es den Kunden und Mitarbeitern natürlich frei, ob sie sie tragen möchten oder nicht“, erklärt Inhaberin Karin Kaltenkirchen. „Und wenn ein Kunde mit Maske kommt, werden wir im Beratungsgespräch aus Respekt auch eine Maske anziehen, weil wir dann davon ausgehen, dass Angst oder Bedenken vorhanden sind. Das respektieren wir.“

Kaltenkirchen begrüßt die neue Regelung. „Man muss nochmal in die Normalität zurückkehren“, sagt sie und appelliert an die Eigenverantwortung: Wenn sich jemand unwohl fühle oder es irgendwo eng wird, könne jeder selbst entscheiden, eine Maske anzuziehen.

Ob sie künftig mehr Kundschaft in ihrem Modehaus begrüßen kann? „Ich glaube nicht ab Tag eins. Wenn sich die Menschen wieder daran gewöhnt haben, ja. Das wird nicht die Welt sein, aber es wird nochmal diejenigen erreichen, die grundsätzlich wenig Lust haben mit Maske einkaufen zu gehen.“

Inhabergeführte Betriebe: Rewe und Edeka in Trier

Zwar gehören Rewe und Edeka zu Ketten, doch einige Filialen werden von Kaufleuten selbstständig geführt. So wie in Trier Ehrang. Wie es da mit der Maskenpflicht weitergeht, werde in den nächsten Tagen entschieden, erklärt Geschäftsführer Wladimir Pojanow auf TV-Anfrage.

Beim Edeka Haupenthal in der Trierer Saarstraße verzichtet man auf die Maskenpflicht. Doch für seine Mitarbeiter empfiehlt Inhaber Michael Haupenthal, weiterhin einen Mund-Nasenschutz zu tragen. „Ich kann nur die Empfehlung geben, ich kann sie nicht verpflichten“, sagt Haupenthal. „Aber die Ansteckungsgefahr ist sehr hoch und ich will an Ostern nicht ohne Mitarbeiter dastehen.“

Vom Hausrecht will er keinen Gebrauch machen. „Wissen Sie, was da für ein Shitstorm auf mich einschlägt, wenn ich das mache?“, fragte er. Trotzdem kann er die Entscheidung der Landesregierung, die Maskenpflicht aufzuheben, nicht nachvollziehen.„Bei den hohen Inzidenzzahlen finde ich das nicht gut.“

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