Mehr als 100 Besucher bei der Dezernentenwahl

Trier · Meist tagt der Stadtrat im Verborgenen - zumindest, was die Bürgerschaft angeht. Aber die Dezernentenwahl mit ihrem Drumherum hat mehr als 100 Besucher angelockt, für die es aber nur 20 Plätze gibt.

(DiL) So zwängt sich ein Großteil in den Eingangsbereich oder sucht einen "Hörplatz" im Foyer. Angesichts der knappen Mehrheitsverhältnisse gilt das Interesse zunächst der Anwesenheitsliste. Entspannte Gesichter beim Ampelbündnis: alle 29 Mitglieder anwesend, auch bei CDU und UBM kein leerer Platz. Nur der NPD-Stuhl bleibt zunächst frei.

Am stressigsten ist der Abend für die Kandidaten. Zwei sind über ihr Amt im Sitzungssaal: FDP-Chef Egger und der amtierende Bürgermeister Bernarding. Ihre Kontrahenten Martin Fontanari und Angelika Birk warten irgendwo im Rathaus-Erdgeschoss in separaten Räumen - "Meine Zelle", sagt Fontanari mit Galgenhumor.

Egal, wer gewählt wird: Zu Wort kommen alle. Auf CDU-Antrag beschliesst der Rat einstimmig, alle verbliebenen Bewerber vor der Wahl anzuhören. Damit wird aber auch klar, dass es vor 19 Uhr keine Ergebnisse gibt.

Derweil bestaunen die Ratsmitglieder eine neue, große Digitaluhr vor dem Stadtvorstandstisch. Sie kontrolliert die frisch eingeführte Redezeit von fünf Minuten und wirft gleich das grüne Ratsmitglied Manfred Becker mit schrillem Piepsen aus der Bahn. Ein willkommener Grund für befreiendes Gelächter vor der entscheidenden Abstimmungsschlacht.

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