Mehring: Der Stammgast aus der Wildnis

Seit sieben Jahren gehörte der Fuchs Felix zu den „Stammgästen“ des Gasthofs „Römervilla“ in Mehring. Das Wildtier hatte selbst den Kontakt zum Menschen gesucht. Nun ist Felix verschwunden.

 Nur noch Erinnerung: der zutrauliche Felix bei einem seiner Besuche im Gasthof „Römervilla“. Foto: Klaus Frick

Nur noch Erinnerung: der zutrauliche Felix bei einem seiner Besuche im Gasthof „Römervilla“. Foto: Klaus Frick

Für die Wirtsleute -- aber nicht nur für die -- war das Tier ein Phänomen: Im Mai 2000 hatte der Meister Reineke plötzlich vor dem Haus gesessen. Danach erschien er fast täglich bei Einbruch der Dämmerung. Auch unter den Stammgästen galt der Fuchs, dem man den Namen "Felix" gab, bald als Attraktion. Und im Sommer fand sich der Vierbeiner auch regelmäßig zu Grillpartys ein. Nun ist Felix verschwunden. Viele glauben, dass er Opfer einer Fuchsfallen-Aktion wurde, die der zuständige Jagdpächter auf Druck vieler Anwohner und in Abstimmung mit dem Kreisveterinäramt angesetzt hatte. Grund: Die Fuchspopulation im Mehringer Wald und in den Weinbergen war mit den Jahren immer größer geworden. Dementsprechend stieg bei vielen Bewohnern die Angst vor Tollwut und Fuchsbandwurm. Nach der Fallen-Aktion ist Felix verschwunden. Ob er unter den sechs gefangenen Füchsen war, wird sich nicht mehr klären lassen. Dies spielt auch keine Rolle, denn Felix galt -- trotz aller Zutraulichkeit -- weiterhin als jagdbares Wild. Der Mitarbeiter des Jagdpächters, Wildmeister Peter Bajonczak, glaubt eher an Altersschwäche. "Normalerweise erreichen Füchse höchstens ein halbes Hundealter. Sieben Jahre und mehr wären schon ein biblisches Alter für einen Fuchs", meint der Experte.

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