Militärs und Politiker sprechen in Ramstein über Fluglärm

Fluglärm war das Thema eines Treffens, zu dem der ranghöchste Befehlshaber der US-Air Force in Europa Politiker aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland nach Ramstein eingeladen hat. Ein Treffen, das zeigte, dass beide Seiten bereit sind, in diesem Punkt aufeinander zuzugehen.

Fluglärm, Tiefflüge, Scheinangriffe – im Umkreis der Luftwaffenstützpunkte Spangdahlem und Ramstein hat das vergangene Jahr die deutsch-amerikanische Beziehung auf die Probe gestellt. Dies dürfte auch der Grund dafür sein, dass der ranghöchste Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa, General Roger A. Brady, die Innenminister von Rheinland-Pfalz und dem Saarland, Bundes- und Landtagsabgeordnete, Landräte und Bürgermeister am Mittwoch zu sich nach Ramstein geladen hat – darunter politische Vertreter aus der Region Trier. Brady wollte ihnen erklären, welche Aufgabe die US-Air Force in Europa erfüllt – und um Verständnis werben. „Wir kommen nicht zum Shoppen her“, sagte er. „Wir müssen hier trainieren und ausbilden, um in Afghanistan täglich Leben retten zu können – amerikanische, deutsche, afghanische.“ Das deutsche Recht sei dabei eine Herausforderung. Die Regeln, an die man sich halten müsse, seien strenger als andernorts. Und dennoch bemühe man sich, den Lärm, so weit es geht, zu reduzieren: auf Trainingsgebiete außerhalb von Deutschland auszuweichen, wiederholte Überflüge zu vermeiden oder auch Triebwerks-Tests in geschlossenen Hallen zu machen. „Was wir tun, ist weit mehr, als uns an die Regeln zu halten – wir versuchen, gute Nachbarn zu sein.“

„Mit dem Lärm von Spangdahlem hatten wir vor einem halben Jahr Probleme“, sagte Innenminister Karl Peter Bruch. Doch sei die Airbase sofort auf die Leute zugegangen. Ohnehin habe sich die anfangs sehr schwierige Fluglärmsituation sehr gebessert. Bruch ist zuversichtlich, dass diese Entwicklung anhält. Nicht zuletzt wegen der vor wenigen Monaten ins Leben gerufenen Lärmschutzkommission, die erste Ergebnisse aufzuweisen hat. Laut Bruch soll im Umkreis von etwa 25 Kilometern rund um die Airbase Spangdahlem eine Zone ausgewiesen werden, in der nur über 650 Metern Höhe trainiert und keine taktischen Übungen mehr geflogen werden dürfen. „Das ist eine deutliche Verbesserung“, sagte er. Darüber hinaus soll in den großen Übungszonen „Polygone“ und „Tra Lauter“ vermehrt in über 7000 Metern Höhe geflogen werden oder gleich auf der anderen Seite des Rheins. In einem halben Jahr werde man wissen, was die Änderungen bewirkt haben.

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