Mitarbeiter des Gerolsteiner Brunnens sorgen sich um Arbeitsplatz

Gerolstein · Der Betriebsrat des Gerolsteiner Brunnens sowie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) befürchten, dass hinter den am Montag von der Geschäftsführung bekannt gegebenen Einsparplänen der Verlust von bis zu 300 Arbeitsplätzen stecken könnte.

 In Schieflage geraten: Der Gerolsteiner Brunnen will bis zu 80 Stellen abbauen, um Geld einzusparen. TV-Foto: Mario Hübner

In Schieflage geraten: Der Gerolsteiner Brunnen will bis zu 80 Stellen abbauen, um Geld einzusparen. TV-Foto: Mario Hübner

(mh) Während die Geschäftsführung von "bis zu 80 betriebsbedingten Kündigungen" gesprochen hatte, fallen laut Jung durch das Auslaufen von Zeitverträgen sowie die Streichung frei werdender und bereits unbesetzer Planstellen insgesamt 138 Jobs weg. Eine zusätzliche Gefahr sehen Betriebsrat und Gewerkschaft durch die ebenfalls geplante Ausgliederung von elf Betriebsteilen. „Damit sehen wir insgesamt 300 Stellen in Gefahr“, sagte der stellvertretende NGG-Bundesvorsitzende Claus-Harald Güster (Hamburg) gestern in Birgel (Kreis Vulkaneifel).

Für Jung ist aber klar, "dass wir das nicht gesondert verhandeln, sondern nur im Paket. Eine Salamitaktik wird es mit uns nicht geben".

Der Betriebsrat hat bereits ein eigenes Konzept erarbeit, aus dem hervorgehen soll, dass die laut Jung von der Geschäftsführung angepeilten Einsparungen von rund 20 Millionen Euro in den kommenden vier Jahren komplett ohne betriebsbedingte Kündigungen möglich seien. Er sagte: "Das Papier liegt der Geschäftsführung bereits seit 9. Februar vor, bislang gab es aber keine Bereitschaft, darüber zu reden." Betriebsrat und NGG forderten die Geschäftsführung auf, gemeinsam ein Konzept zu erarbeiten. „Ziel muss sein, keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen“, sagte Jung. Nach Angaben von Güster gibt es bereits Vorschläge: „Falls es der Arbeitsplatzsicherung dient, sind wir bereit, eine große Klaviatur von flexiblen Aarbeitsplatzmodellen über Kurzarbeit bis hin zu Teillohn-Modellen zu spielen“, sagte er.

Der Brunnen hat derzeit knapp 760 Beschäftigte. 2008 setzte er mit 6,5 Millionen Hektolitern im Vergleich zum Vorjahr 4 Prozent weniger ab. Der Umsatz sank um 2,5 Prozent auf 197 Millionen Euro. Jetzt will sich das Unternehmen künftig wieder stärker auf sein klassisches Mineralwassergeschäft konzentrieren.

Unterdessen ist auch die neue Image-Kampagne des Gerolsteiner Brunnens unter dem Motto "Das Wasser mit Stern" angelaufen. Damit soll die hohe Qualität des Mineralwassers aus der Vulkaneifel hervorgehoben werden.

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