Morgens müde: Fast jeder Zweite schläft schlecht

Trier · Zahlreiche Menschen in der Region Trier sind häufig nicht ausgeschlafen: Als Folge können Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwäche, Depressionen oder der Sekundenschlaf beim Autofahren die Menschen belasten. "Schlafstörungen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen", sagt ein Experte dem TV.

(hw) Überdurchschnittlich viele Menschen in Rheinland-Pfalz leiden unter Schlafproblemen: 40 Prozent der Menschen im Südwesten haben Probleme mit dem Schlafen, bundesweit ist das nur bei 35 Prozent der Fall. Jeder Fünfte in der Region hat sogar häufig oder sehr häufig Schlafstörungen, bundesweit ist es nur jeder Achte. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK).

Professionelle Hilfe finden alle "Unausgeschlafenen" etwa in drei Schlaflabors in der Region. Dr. Jack Weil ist Leiter des Schlaflabors im Kreiskrankenhaus St. Franziskus in Saarburg. "Die Nachfrage in allen Schlaflabors ist groß. Wir sind auf sechs Wochen hin ausgebucht", erklärt Weil. In den zwei "Messplätzen" in Saarburg gehen die Schlafforscher den nächtlichen Störungen auf den Grund. Dabei sind die Ursachen sehr unterschiedlich. Die Forschung hat inzwischen fast 90 unterschiedliche Schlafstörungen klassifiziert, die sich in Ursachen, Intensität und Auswirkungen unterscheiden können. "Schlafstörungen sollte man keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen", rät Dr. Weil. Denn die Auswirkungen könnten schlimme Folgen haben. "Eine Auswirkung ist der plötzliche Sekundenschlaf am Steuer", sagt der Schlafexperte.

Menschen, die unter Schlafstörungen leiden, sollten unbedingt mit ihrem Hausarzt reden, der sie dann an ein Schlaflabor überweisen kann.

Dort werden Patienten während des Schlafes beobachtet und ihre Daten (Herz, Atmung) werden aufgezeichnet. So lassen sich Störungen bei der Atmung feststellen, die sogenannte "Schlafapnoe".

Doch neben solchen organischen Ursachen spielt auch die Psyche bei Schlafstörungen eine große Rolle. Jede zweite Frau hat Schlafprobleme, bei den Männern trifft es nur jeden vierten. Während dabei Männern hauptsächlich beruflicher Stress zusetzt, rauben den Frauen private Probleme den Schlaf.

Dabei warnt der Saarburger Schlafforscher Weil, "Schnarchen sollte man nicht einfach ignorieren". Und die Forsa-Umfrage gibt dem Mediziner Recht: Fast jede dritte Frau klagt darüber, dass sie schlecht schlafen kann, weil ihr Mann schnarcht.

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