Bernkastel-Kues. "Wegen Filmdreharbeiten heute geschlossen". Dieser Hinweis stand am Montag an den Eingangstüren von rund einem Dutzend Geschäften am Marktplatz. Für die Ladenbesitzer bedeutete der Filmdreh einen Tag Verdienstausfall. Stadtbürgermeister Wolfgang Port hatte zusammen mit der Produktionsleiterin bereits vor Wochen die betroffenen Geschäfte aufgesucht und auf die Dreharbeiten aufmerksam gemacht. Seinerzeit rührte sich, so Port, keinerlei Protest. Als der Drehtag aber immer näher rückte, taten sich einige Geschäftsleute zusammen und intervenierten bei Port. "Wie sieht es mit einer Entschädigung aus?" wollten sie wissen. Nach einigen Diskussionen, so Port, einigte man sich auf 100 Euro pro Geschäft. Das Geld zahlt die Produktionsfirma.
Irmgard Stöck-Kronser, die am Markt ein Uhren- und Schmuckgeschäft betreibt, sagt: "Das ist besser als nichts." Sie und einige andere kritisieren vor allem den Zeitpunkt der Dreharbeiten Anfang Mai. "Das hätte man früher, im Februar oder März, machen können, wenn nicht so viele Gäste in der Stadt sind", meint Annegret Kirsten vom Geschäft Waffen-Kirsten. So sei die Umsatzeinbuße doch spürbar gewesen. Dennoch zeigen die meisten Verständnis - zumal der Film der Stadt Bernkastel-Kues einen Werbeeffekt beschert habe.
Lotti Räth, die einen Souvenir- und Geschenkeladen betreibt: "So schlimm war das nicht. Einen Tag zu - das ist zu verkraften." Peter Stöck, Adler-Apotheke, sagt: "Begeistert war ich nicht, aber so was kommt ja nur alle Jubeljahre mal vor. Deshalb sollte man es nicht überbewerten."
Auch Weinladen-Inhaber Günter Schnitzius bleibt gelassen. "Wir haben diesen Tag für einen umfangreichen Frühjahrsputz genutzt." sim