100 Jahre ohne ein einziges Medikament

Einen außerordentlich runden Geburtstag feiert am Sonntag Adam Hindel: Als der gebürtige Trierer am 6. April 1908 das Licht der Welt erblickte, regierte noch Kaiser Wilhelm II. das Land.

 Geburtstagskind Adam Hindel und Stieftochter Ingrid Haaf mit Andenken an ein langes Leben, darunter Erinnerungsfotos an die Zeit als Schriftsetzer beim Trierischen Volksfreund. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Geburtstagskind Adam Hindel und Stieftochter Ingrid Haaf mit Andenken an ein langes Leben, darunter Erinnerungsfotos an die Zeit als Schriftsetzer beim Trierischen Volksfreund. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Morbach/Trier. (doth) Der gelernte Schriftsetzer Adam Hindel wurde in ein Jahrhundert mit zwei Weltkriegen geboren, kam aus Russland verwundet ins Lazarett und wurde danach direkt nach Frankreich an die Front geschickt. Nach Kriegsende und der Gefangenschaft heuerte Hindel beim Trierischen Volksfreund als Schriftsetzer an. Er blieb diesem Beruf bis zu seiner Pensionierung am 28. Dezember 1973 treu.Hindels Trick: Das Leben in Maßen genießen

Doch was ist sein Geheimnis für ein solch hohes Alter? "Ich trinke gerne mal einen Viez. Früher habe ich auch mal eine Zigarre geraucht und mir ein Schnäpschen dazu gegönnt", verrät das Geburtstagskind. Das Leben in Maßen genießen, dann werde man 100 Jahre alt, lautet sein Rat an alle Jüngeren.Fakt ist: Der Jubilar war noch nie ernsthaft krank und braucht bis heute keine Medikamente. Den Trierischen Volksfreund liest Adam Hindel nach einer Augenoperation ohne Brille. Erst seit kurzem sitzt er im Rollstuhl. Einzig mit dem Hörgerät klappt es noch nicht so gut: "Das ist wie ein Fremdkörper", sagt Hindel.Bis Anfang der 90er Jahre lebte er noch selbstständig in der eigenen Trierer Wohnung. Im Morbacher Altenheim St. Anna fühlt er sich nun bestens aufgehoben.Der eingefleischte Junggeselle heiratete erst 1965 "seine" Elisabeth, die er heute bereits mehr als 20 Jahre überlebt hat.Gefeiert wird im Altenheim mit Stiefkindern, Stiefenkel und -urenkel sowie den Mitbewohnern. Was wünscht man sich mit 100? "Ich wünsch' mir nur Gesundheit, sonst nichts", verrät uns der Jubilar. Und tatsächlich werden es wohl noch einige Jahre werden - Sein Vater, ein Postbeamter, wurde immerhin auch schon 96.

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