10.000 Tiere erfrieren - Bienenvolk stirbt nach Vandalismus in Dauner Schulgarten

Daun · Die Arbeit von einem Jahr dahin, 10 000 Bienen tot, schockierte Schüler, ein niedergeschlagener Betreuer: Das sind die Folgen blinder Zerstörungswut, die Unbekannte in der Nacht auf Montag im Schulgarten des Thomas-Morus-Gymnasiums in Daun gezeigt haben.

 Ein Bild der Zerstörung: der demolierte Bienenkasten am Thomas-Morus-Gymnasium. Foto: POLIZEI

Ein Bild der Zerstörung: der demolierte Bienenkasten am Thomas-Morus-Gymnasium. Foto: POLIZEI

Foto: (e_daun )

Auf dem Areal zwischen Freiherr-vom-Stein-Straße und Schulgebäude haben sie den Deckel eines Bienenkastens abgenommen und weggeworfen, vom anderen Bienenkasten den Deckel ein Stück beiseitegeschoben.

Dadurch ist das Bienenvolk in beiden Behausungen wegen des Nachtfrosts gestorben. Etwa 10 000 Tiere sind erfroren. Klaus-Peter Marchewitz, Hausmeister der Schule und Leiter der Garten- und Bienen-AG, der direkt neben dem Schulgarten wohnt, berichtet: "Am Sonntagnachmittag habe ich noch die Einfluglöcher vom Schnee befreit, damit frische Luft in den Kasten gelangen kann. Da war noch alles okay. Als ich am Montagmorgen aus dem dritten Stock durchs Fenster nach unten geschaut habe, dachte ich mir: Oh je, was ist da los?" Seine Ahnung hat sich kurz darauf bestätigt: Das auf die beiden Kästen aufgeteilte Bienenvolk ist erfroren.

Mit zehn Schülern vom 7. bis 9. Schuljahr hat er seit zwei Jahren eine Garten-AG betrieben, und diese seit einem Jahr um die Imkerei erweitert: zur Garten- und Bienen-AG. Ein Projekt, das vom Umweltministerium gefördert wird. "Wir pflanzen Kartoffeln, Obst und Gemüse, ernten es und bereitet es auch gemeinsam zu. Und im vergangenen Jahr hatten wir eben auch unsere erste Honigernte. Wir haben die Waben geschleudert, den Honig abgefüllt und ebenso wie unsere selbstgemachten Bienenwachskerzen verkauft - für die AG-Kasse, damit wir weiteres Equipment kaufen können." Bei den Kindern sei das alles gut angekommen, sie seien mit Spaß bei der Sache. "Doch jetzt sind alle total schockiert, viele waren am Montag den Tränen nahe. Wir alle können es einfach nicht fassen, wie man gegen Tiere eine solche Gewalt ausüben kann, wo sie doch so wichtig für uns sind", sagt Marchewitz. In der Schule hat die Nachricht rasch die Runde gemacht. Doch es keimt plötzlich wieder etwas Hoffnung auf. "Die Schülervertretung hat mir gesagt, dass sie Kuchen verkaufen will, damit wir uns neue Bienen kaufen können." Das sei "ein ganz toller Zug", sagt der Betreuer der Garten- und Bienen-AG. Und er kündigt an: "Wir machen weiter!"
Hinweise: Telefon 06592/96260.

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