101 Gornhausener auf einem Foto

Die TV-Dorffoto-Aktion in Gornhausen war keine Sache von Minuten. Bei Kaffee, Kuchen und Kakao ließen es sich die Einwohner auch nach getaner Arbeit gutgehen und bewiesen ihren Zusammenhalt.

 101 Gornhausener stellen sich zur Dorffotoaktion dem Fotografen. TV-Foto: Klaus Kimmling

101 Gornhausener stellen sich zur Dorffotoaktion dem Fotografen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Gornhausen. Juno Maritsas ist mit zwei Monaten die jüngste Gornhausener Bürgerin, die sich an diesem herrlichen Spätsommertag dem TV-Fotografen Klaus Kimmling präsentiert. Paula Klein ist mit 88 Jahren die älteste Bürgerin, die sich aus dem gleichen Grund auf dem Gemeindeplatz eingefunden hat.

Doch sie sind nicht allein. 99 weitere Gornhausener komplettieren die Szenerie. Im Rahmen der Dorffoto-Aktion des Trierischen Volksfreunds bannt Klaus Kimmling somit fast die Hälfte der Einwohner auf ein Foto. Es dürfte Seltenheitswert haben und wie ein Schatz gehütet werden.

Die Gornhausener zeichnet Gemeinschaftssinn aus. Den vier Vereinen (Heimatverein, Sportverein, Feuerwehr, Reiterverein) gehören mehr als 400 Mitglieder an. Etliche Bürger fahren also mehrgleisig. Allein der Heimatverein zählt 150 große und kleine Mitglieder.

Der Gemeinschaftssinn ist auch an diesem Nachmittag spürbar. Ein kleiner Rundruf von Ortsbürgermeister Rainer Schommer reichte dafür. Einige Frauen haben Kuchen gebacken. Es gibt Kaffee, Kakao, Apfelschorle und Mineralwasser zum Nulltarif. Tische und Bänke werden aufgestellt, damit die Bürger auch nach getaner Arbeit noch ein wenig zusammensitzen und es sich gutgehen lassen können.

"Ich wurde hier geboren, getauft, konfirmiert, und bin hier zur Schule gegangen", sagt die 86-jährige Else Unkelhäußer, die all dies mit der gleichaltrigen Irma Pfeiffer erlebt. Die Liste ließe sich fortsetzen. Gornhausen sei die "Perle des Hunsrücks", sagt Unkelhäußer und zitiert einen Spruch: "Gornhausen übergeht man nicht, wo man im Herbst erst Kirschen bricht."

Der Heimatverein geht derzeit ein ehrgeiziges Projekt an. Er hat die alte Elektromühle erworben und will sie wieder in Gang setzen. "Sie soll kein Museum werden", stellt Vorsitzender Erwin Unkelhäußer klar. Derzeit werden Ideen entwickelt. Diese werden auch ein Backhaus beinhalten. "Denn Mühle und Backhaus gehören zusammen", sagt er.

Nur einer steht an diesem Nachmittag etwas abseits, als der TV-Fotograf zur Tat schreitet: Cedric Zirbes. "Ich bin aus der Hirzlei und nur zu Besuch hier", antwortet der Junge auf die Frage, warum er sich nicht zu den 101 Gornhausenern stellt.

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