15 Gebäude vom Tunnelbau beschädigt

Cochem · Der Bau der zweiten Röhre des Kaiser-Wilhelm-Tunnels ist längst abgeschlossen, doch das Jahrhundertbauwerk wirkt nach. Noch laufen Entschädigungsverfahren für die Grundstücksbesitzer in der Oberstadt, und auch die Schäden an den Gebäuden selbst sind noch nicht abgewickelt. Zudem entstand durch eine Setzung auf einem Privatgrundstück an der Jahnstraße ein tiefes Loch.

Cochem. Zwei Meter im Durchmesser, fast drei Meter tief: An der Jahnstraße klaffte in der Cochemer Oberstadt ein Loch - und niemand weiß warum. "Der Nachbruch ist nach Auswertung der Vortriebsdaten nicht erklärbar", sagt Torsten Sälinger, Pressesprecher bei der Bahn. Weil der Nachbruch erst neun Wochen nach Ende der Bohrarbeiten aufgetreten ist, vermuten die Gutachter der Bahn, dass das Erdreich nicht aufgrund des Tunnels, sondern durch "eventuell aufgelockerten Boden in Verbindung mit starkem Regenfall" abgesunken ist. Das Loch wurde unmittelbar mit Beton verfüllt, bisher gab es keinen weiteren Vorfall.
Trotz dieser Erklärung haben Arbeiter auch noch Wochen nach Abschluss der Tunnelbohrarbeiten weiter Bentonit, eine Mischung aus verschiedenen Tonmineralien, in den Boden der Cochemer Oberstadt gepumpt, um das Gelände weiter zu verfestigen.
Diese Arbeiten sind nun abgeschlossen, und auch der riesige Betonschacht, der unterhalb einer Pension in der Jahnstraße gebaut wurde, um tief in den Berg zu bohren und das Gestein mit Bentonit zu sichern, wird nach Angaben der Bahn bald zurückgebaut und wieder verfüllt.

Messgeräte stehen noch


Die Messgeräte, die vor der Unterfahrung der Oberstadt installiert wurden, um Setzungen zu erkennen, stehen noch immer. Der Bahn wurden bislang Schäden an 15 Gebäuden gemeldet. Die Schäden wurden bereits einer Versicherung gemeldet, diese soll nun alles Weitere regeln.

red

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