1700 Mitglieder und die Suche nach einem neuen Vorsitzenden

Wittlich · Der Polizeisportverein hat ein Nachwuchsproblem. Ein halbes Jahr lang suchte der Verein nach dem neuen ersten Vorsitzenden, ganze zwei Jahre nach einem Ehrenamtler in der Öffentlichkeitsarbeit. Am 10. Juli stehen nun die Wahlen an.

Wittlich. Wer suchet, der findet, so sagt es zumindest der Volksmund. Darüber, wie lange man braucht, um etwas zu finden, verliert er wohlweislich kein Wort.
Nach einem neuen ersten Vorsitzenden hat der Polizeisportverein (PSV) Wittlich ein halbes Jahr suchen müssen. Nach einem Ehrenamtler im Bereich Öffentlichkeitsarbeit sogar zwei Jahre. Der Polizeibeamte Franz-Josef Weber (53), kandidiert nun als neuer erster Vorsitzender. Nach der Wahl wird er dann Axel Henrichs (52) ablösen, der das Ehrenamt zehn Jahre innehatte. Der stellvertretende Leiter der Landespolizeischule am Hahn muss den ersten Vorsitz aus beruflichen Gründen abgeben.
Jugend geht ins Studio


Nach 15 Jahren wird auch wieder eine Frau im Führungsteam sein: Übungsleiterin Martina Schmitt (54) will für den Posten der zweiten Stellvertreterin kandidieren. "Sie ist eine wichtige Kraft für den Verein, an der Basis wie in der Vorstandsarbeit", beschreibt Geschäftsführerin Claudia Pütz die 54-jährige Hausfrau.
Der Trend für Vereinsarbeit ist aber eher rückläufig, so Pütz. Die Nachfolger hat sie nur durch persönliche Ansprache gewinnen können. Dabei könne Ehrenamt Spaß machen, weil man sich einbringen kann, so Pütz. Gerade für junge Leute sei ein Platz da. Der 24-jährige Sportstudent Fabian Neumann kandidiert für einen Platz in der Öffentlichkeitsarbeit.
Er ist einer von 600 Jugendlichen im Verein. 1700 Mitglieder sind es insgesamt. Im Alter von 15 bis 18 Jahren hat der Verein 126 Mitglieder, bei den 19 bis 26-Jährigen sind es 107. 537 sind es bei den Mitgliedern unter 14 Jahren. Vom Alter her fällt Neumann in die Gruppe, die Pütz die ‚Studiogänger\' nennt.
Auch beim Wittlicher Turnverein ist das Fitnessstudio die Mitgliedsstärkste Abteilung. Im Verein sind insgesamt 1300 Mitglieder. Im Alter von 15 bis 18 Jahren seien die meisten im Studio, so Geschäftsführerin Petra Thetard, allgemein würde sie eine rückläufige Tendenz beobachten. Auch in der ehrenamtlichen Arbeit, obwohl es immer wieder Einzelne gebe, die sich auszeichnen.
Es gebe wenige Jugendliche, die bereit wären, mehr zu machen, weiß auch Dirk Zenzen, Geschäftsführer des Vereins für Sport, Freizeit und Gesundheit. Aber wenn sie etwas machen, dann sei das richtig gut. 2000 Mitglieder hat dieser Verein, die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche. "Jugendliche müssen mehr überredet werden, aber deswegen kann man sie nicht über einen Kamm scheren." sbra

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