180 Bürger unterschreiben für Lüxemer Schulbuskinder

Wittlich-Lüxem · Wird das Busgeld für Lüxems Kinder, die Schulen in Wittlich besuchen, gestrichen? Mit ihrer Unterschrift haben rund 180 Menschen dagegen protestiert. Nächste Woche wird die Alternative, der Fußweg zur Stadt, gemeinsam mit der Polizei geprüft. Je nach Ergebnis steht ein Termin beim Landrat an.

Wittlich-Lüxem. Nicht nur an der Mosel, auch in Wittlich-Lüxem soll für Kinder die Fahrt zur weiterführenden Schule mit dem Bus nicht mehr bezahlt werden. Das hat der Rechnungshof der Kreisverwaltung als Sparmaßnahme aufgetragen.
In Bernkastel-Kues wurde die Streichung mittlerweile zurückgezogen, weil der Schulweg zu Fuß als zu gefährlich gilt. Die ebenfalls betroffenen Wehlener haben Unterschriften gesammelt und vor dem Kreisausschuss demonstriert. Im Wittlich-Lüxemer Ortsbeirat stand das Thema jetzt auch auf der Tagesordnung (der TV berichtete).
Ortsvorsteher Peter van der Heyde hat dazu in der Ortsbeiratssitzung mehr als 180 Unterschriften entgegengenommen. "Wenn sich bei 1350 Einwohnern fast 200 beteiligen, ist das schon enorm. Da sieht man, wie wichtig das den Bürgern ist", sagt er und: "Ich kann das gut verstehen. Wenn so ein Zehnjähriger mit dem schweren Ranzen eine Stunde hin und zurück zur Schule gehen soll und das jetzt auch noch bei der Dunkelheit … Der Rechnungshof hat sich das ziemlich leichtgemacht."
Und "hinter den Kulissen" sei im Wittlicher Stadtteil schon etwas passiert: Als er von den anstehenden Kürzungen erfahren habe, habe er Kontakt mit Bürgermeister Joachim Rodenkirch aufgenommen, der an den Landrat geschrieben habe. Jetzt stehe erst einmal in der nächsten Woche eine Begehung mit der Polizei an.
"Da gehe ich um 7.15 Uhr mit und höre dann ja, ob das Ergebnis für uns positiv ist. Wenn das nicht so sein sollte, erbitten wir einen Termin beim Landrat und übergeben dann auch die Unterschriften."
Der Druck, der dem Kreis auferlegt wurde, den Fahrtenzuschuss zu streichen, hält er für zu kurz gedacht: "Die Busse fahren sowieso. Personal- und Spritkosten bleiben. Wenn dann 50 Kinder weniger mitfahren, müssen die Kosten bei der nächsten Preisverhandlung ausgeglichen werden."
Zudem würde dann ein Teil der Eltern die Kinder mit dem Wagen selbst fahren: "Dann haben wir noch mehr Verkehrschaos vor den Schulen, und der Umwelt hilft das auch nicht."
Jörg Lamberti ist einer der Väter, dessen Kind von der beabsichtigten Streichung betroffen wäre und der auch Unterschriften gesammelt hat.
Er sagt: "Wir sind nicht durchs ganze Dorf gelaufen, sondern haben die Liste in zehn Klassenstufen verteilt. Ich finde generell diese Gesetzeslage, die wohl aus den 1980-er Jahren stammt, nicht mehr zumutbar. Der Verkehr hat seither enorm zugenommen. Kinder vier Kilometer zu Fuß gehen zu lassen und das jetzt im Dunkeln und gerade morgens bei dem Berufsverkehr in Wittlich ist unzumutbar" Als Kosten für den Bus nennt der Vater 420 bis 440 Euro im Jahr.
Er hofft mit den anderen Betroffenen, dass der Ortstermin im Sinne von Schülern und Eltern Klarheit bringt. Betroffen sind Kinder und Jugendliche, die die beiden Wittlicher Gymnasien und Realschulen besuchen. sos

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