2012 gibt es keinen Kempfelder Markt

Kempfeld · Das Sterben traditionsreicher Veranstaltungen in der Großregion geht weiter. Im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung von Gemeinderat und der Vereinsgemeinschaft Kempfeld (Landkreis Birkenfeld) wurde einstimmig beschlossen, den Kempfelder Markt nicht mehr zu veranstalten.

Kempfeld. Ortsbürgermeister Wolfgang Wannemacher erläutert die Hintergründe für das Ausfallen des Kempfelder Markts: "Das hat sich abgezeichnet. Unterm Strich kam finanziell nichts mehr raus. Allein 2011 entstand ein Minus von rund 4500 Euro, das nur durch die Unterstützung von Sponsoren und Gönnern noch zu einem Mini-Überschuss in Höhe von 800 Euro führte. Und von dieser Summe erhält die Sportvereinigung Wildenburg einen Anteil von nur 200 Euro." Und das stehe in keiner Weise im Verhältnis zum immensen Aufwand, den der Markt abverlange. Diese "Rechnung" und die geringe Resonanz seien auch gegenüber Sponsoren nicht mehr weiter zu vertreten.
Suche nach Ersatzveranstaltung


"Schade ist das, keine Frage. Der Markt hat eine lange Tradition. Aber es geht ja vielen so wie uns. Auch die Herrsteiner, Bruchweilerer und Fischbacher, um nur ein paar Beispiele zu nennen, mussten umdenken. Wir stehen ja nicht alleine da. Der einzige Markt, der wirklich noch richtig gut funktioniert, ist der Prämienmarkt in Veitsrodt. Da läuft es Jahr für Jahr optimal. Mit Zeltveranstaltungen lockt man niemanden mehr, auch wenn man sich mit dem Programm viel Arbeit macht." Es sei zudem immer schwieriger geworden, Helfer zu finden: "Dafür opfert niemand mehr einen Tag Urlaub." Deshalb habe man ja bereits den Montag als Markttag gestrichen.
Der Gemeinderat habe die Entscheidung der Vereinsgemeinschaft akzeptiert: "Es würde keinen Sinn machen, mit Gewalt eine Tradition aufrechterhalten zu wollen." Ob und in welcher Form es 2012 eine Ersatzveranstaltung geben kann, steht noch nicht fest. Überlegungen gibt es: "Kleinere Veranstaltungen haben mehr Erfolg. Wir haben ja die Wildenburg - dort oben tut sich ja was, und sicher haben wir da bald Gastronomie. Und es gibt den Edelsteingarten. Da geht was", blickt Wannemacher in die Zukunft.
Denkbar sei auch die Auflösung der Vereinsgemeinschaft; eine Entscheidung wird wohl in den nächsten Wochen fallen.

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