Herrstein. Der Herrsteiner Verwaltungschef Uwe Weber betont immer wieder, dass diese Frage eng daran gekoppelt sei, ob an der 2010 eröffneten IGS Herrstein-Rhaunen überhaupt eine Oberstufe, die zum Abitur führt, entsteht. 2016 könnte es erstmals so weit sein: Die Klassen 11 bis 13 würden am Standort Herrstein eingerichtet, was zusätzlichen Raumbedarf mit sich bringt. Eine Oberstufe wird es nur geben, wenn dort mindestens 50 gymnasialfähige Schüler aufgenommen werden. Die jetzige Jahrgangsstufe 6, die zurzeit in Rhaunen unterrichtet wird und 2016 teilweise in eine Oberstufe überginge, hat zurzeit 110 Schüler.
Wolfgang Keller, Rektor der IGS, kann die Fragestellung überhaupt nicht nachvollziehen: "Für mich ist völlig unverständlich, welche Denkweise der Bürgermeister hier an den Tag legt. Das macht mir Angst. Er hat nicht verstanden, worum es geht. Wir werden eine Oberstufe einrichten. Basta! Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Das ist unser klares Ziel, das das ganze Team ehrgeizig und engagiert verfolgt. Der Unterrichtsstoff ist schon jetzt so angelegt, und wir haben ja bereits sechs Gymnasiallehrer. Und es werden noch mehr." Georg Dräger, Bürgermeister der VG Rhaunen, betont ebenfalls: "Für mich ist das überhaupt keine Frage: Wir werden eine Oberstufe erhalten." Wie hat der Verwaltungschef seine Aussagen gemeint? Er habe "wachrütteln und motivieren" wollen: "Wir sitzen alle in einem Boot", so Weber. Selbst wenn die Oberstufe nicht käme, sei - das höre er aus Gesprächen heraus - eine Abkopplung der Grundschule Herrstein und ein starker Standort Kempfeld sinnvoll und gewünscht. Welche weiterführende Schule Kinder besuchten, entschieden die Eltern. Er wolle keineswegs Kinder aus Tiefenstein zur IGS locken: "Da befinden wir uns in einem Wettbewerb. Nicht mehr und nicht weniger." Zurzeit besuchen 24 Kinder aus Tiefenstein die IGS.