21 Mal wird freiwillig gezahlt

WITTLICH. (mai) Auf Anfrage der VBB ging es in der VG-Ratssitzung um freiwillige Leistungen der Verbandsgemeinde. Auf der Liste steht auch die Mitgliedschaft im "Host Nation Council".

21 Positionen, die mit rund 122 000 Euro zu Buche schlagen, stehen auf der Liste mit freiwilligen Leistungen der VG. Dies gab VG-Bürgermeister Christoph Holkenbrink in der Ratssitzung bekannt. Auf Anfrage von Klaus Petri (VBB) hatte Holkenbrink die Liste erstellen lassen, die er nun allen Ratsmitglieder zukommen lassen soll. Der Sonderbeitrag für den Fremdenverkehrsverein "Moseleifel Touristik" (20 500 Euro), die Kostenbeteiligung an der Kreismusikschule (17 000 Euro) und die Förderung von Jugendräumen (14375 Euro) sind mit die größten Posten auf der Liste. Auch die Mitgliedschaft im Verein "Host Nation Council" gehört zu den freiwilligen Leistungen. Holkenbrink erläuterte: "Die VG bezahlt dafür 1500 Euro. Acht Gemeinden aus Wittlich-Land sind ebenfalls Mitglied." Sie zahlten Beträge ab 150 Euro. Angelika Brost (SPD) hatte in ihrer Rede zum Haushalt gesagt, dass alle freiwilligen Leistungen - auch die Mitgliedschaft im deutsch-amerikanischen Freundschaftsverein - überprüft werden müssten. Sie stellte einige Fragen zum "Host Nation Council".Interessenkollison bei Anwalt im Council-Vorstand?

Wegen eines kürzlich imTV erschienen Artikels wollte Angelika Brost wissen, welche anderen Aktivitäten neben Golfturnieren und dem Erstellen von Aufklebern und T-Shirts der Verein betreibe. Sie fragte, ob der Council mittlerweile gemeinnützig sei und warum neben dem amerikanischen Bürgerbüro auf der Base nicht auch ein Büro für die Anliegen deutscher Bürger eingerichtet werde. Zum Nachfolger von Landrätin Beate Läsch-Weber im Vorstand des Councils, Rechtsanwalt Günther Grün, wollte Brost wissen, ob hier nicht eine Interessenskollision vorliege. Der Anwalt habe die Bürger, die in der Nähe der Airbase für Fluglärmentschädigung gekämpft hatten, vertreten. Zu den Aktivitäten des Councils sagte Holkenbrink: "Die imTV genannten Aktivitäten sind richtig, aber selektiv." Der Council habe außerdem eine Ausstellung in Speicher mit dem Titel "Auf nach Amerika" organisiert, 40 Amerikaner aus der Transportbranche aus ganz Europa nach Biersdorf eingeladen, den deutsch-amerikanischen Freundschaftslauf in Binsfeld und ein Fest in Herforst bezuschusst. Bei der Diskussion über die Mitgliedschaft im "Host Nation Council" sei man sich einig gewesen, dass es wichtig sei, den Amerikanern zu zeigen, dass sie erwünscht seien. Werde in den USA die Frage gestellt, welche Stützpunkte geschlossen werden müssten und gebe es dann einen Gleichstand zwischen zwei Stützpunkten, könnten der Verein und die Stimmung entscheidend sein. Bruchs Bürgermeister Fritz Kohl meldete sich bei dem Thema ebenfalls zu Wort. "Wir sind aus Überzeugung in dem Verein." Die Gemeinde sei froh, dass Brucher auf der Base arbeiteten und die Amerikaner sich vor Ort wohl fühlten. Beim Hochwasser zum Jahreswechsel 2002/2003 habe Bruch große Solidarität von den Amerikanern erfahren.

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