260 bewegte Jahre der Trarbacher Stumm-Orgel

In wenigen Wochen, am Ostersonntag, wird die wertvolle Stumm-Orgel nach ihrer Restaurierung in einem festlichen Gottesdienst in der evangelischen Kirche zu Trarbach eingeweiht. Vor fünf Jahren gründete sich zur Rettung des bedrohten Instrumentes ein Förderverein, der jetzt eine 320-seitige Dokumentation über die Geschichte der Orgel herausgegeben hat.

 Klaus Weinmann, Vorsitzender des Fördervereins für die Stumm-Orgel, freut sich über die von ihm erstellte 320-seitige Dokumentation. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Klaus Weinmann, Vorsitzender des Fördervereins für die Stumm-Orgel, freut sich über die von ihm erstellte 320-seitige Dokumentation. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. (GKB) Viele Arbeitsstunden liegen hinter dem Ersten Vorsitzenden des Vereins, Klaus Weinmann. Sein Vorschlag, die Geschichte der Orgel in einer Dokumentation festzuhalten, wurde seinerzeit von der Mitgliederversammlung begeistert aufgenommen. Der Band ist eine lohnenswerte Lektüre für alle, die sich der evangelischen Kirchengemeinde und der Kultur ihrer Stadt verbunden fühlen. Für nachfolgende Restauratoren in 100 oder mehr Jahren wird er eine wichtige Grundlage sein.

Vom Tag der Gründungsversammlung am 28. Juni 2006 bis November 2010 hat Klaus Weinmann an dem Buch gearbeitet. Es finden sich darin unter anderem die Geschichte der Orgel einschließlich des Schriftverkehrs ab 1746, Presseberichte aus dem Trierischen Volksfreund und die Aktionen des Fördervereins. In Wort und Bild wird auch der Abbau des Instrumentes im Oktober 2008 sowie seine Rückkehr im März 2010 beschrieben.

Ein Kapitel widmet sich den Kantoren seit 1750, dem Einweihungs-Jahr der Orgel. Klaus Weinmann hat zahlreiche Unterlagen aus vergangenen Jahrhunderten zusammengetragen. So durchforstete er mit seinem Stellvertreter Klaus Völcker im evangelischen Kirchenarchiv in Boppard Protokolle des Presbyteriums der Kirchengemeinde Trarbach von 1750 bis 1935. Aus dem Koblenzer Landeshauptarchiv stammt der Schriftwechsel ab 1746, in dem der Wunsch der Kirchengemeinde nach einer größeren Orgel ausgesprochen wird. Die original abgedruckten Briefe wurden von Richard Ochs, Rolf Zang und Hans Schneiß in die heutige Schrift übertragen.

Der Förderverein hat die Restaurierung nicht nur durch Sammeln von Geld unterstützt, sondern die Aktion auch mit viel Interesse begleitet. Mehrmals reisten Mitglieder des Vereins in die Merxheimer Werkstatt von Orgelbaumeister Rainer Müller und verfolgten den Verlauf der Restaurierung. Klaus Weinmann freut sich über den Band, der bereits viel Lob erhielt und mit 300 Exemplaren verlegt wurde. Vereinsmitglieder erhalten eine Dokumentation, und auch die Spender sollen bedacht werden. "Wir verkaufen sie nicht, aber wir bitten um eine Spende", sagt der Vorsitzende. "Wer eine Chronik haben will, kann sich bei den Mitgliedern melden." ExtraKonzerte und ein Chorprojekt: Zur Einweihung der Orgel wurde 1750 nach der Predigt vom "Choro Musico" eine Kantate "abgesungen". Kreiskantor Bernhard Rörich hat diesen Gedanken aufgegriffen und für den Einweihungsgottesdienst am Ostersonntag eine Kantate auf den 150. Psalm komponiert. Geprobt wird jeweils sonntags am 13. und 27. März sowie am 17. April von 15 bis 18 Uhr im Heinrich-Held-Haus in Traben. Generalprobe ist am 23. April. Weitere Sänger sind willkommen, Auskunft unter Telefon 0171/1181641. Am Ostermontag gibt es um 17 Uhr in der Trarbacher Kirche ein Einführungskonzert mit Erläuterungen. Am Freitag, 11. März, ist ein Konzert zugunsten der Orgel um 19.30 Uhr in der evangelischen Peterskirche in Traben. (GKB)

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