Maarmuseum Manderscheid Natur, Vulkane und ein besonderer Fund

Manderscheid · 300 000 Besucher haben bisher das Maarmuseum in Manderscheid besucht, das 1999 eröffnet wurde. Urpferdchen, Terranaut und lebende Urwaldinsekten sind Attraktionen.

  Seit 20 Jahren gibt es das Maarmuseum in Manderscheid.

Seit 20 Jahren gibt es das Maarmuseum in Manderscheid.

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Dass es in denkmalgeschützten Gebäuden lebendig zugehen kann und dort Menschen zwischen zehn und achtzig Jahren ihr Wissen sehend, hörend und fühlend erweitern können, zeigt das Maarmuseum in Manderscheid. Es ist seit 20 Jahren in einem Gebäude untergebracht, das 1927 gebaut, als Festsaal und Turnhalle genutzt wurde, und heute unter Denkmalschutz steht. Im Inneren erfährt der Besucher einiges über die Geschichte der Eifelvulkane. Es gibt unter anderem ein begehbares Maarmodell, Fossilien, ein Urwaldmodell und einen Terranaut (mit dem man in die Tiefen der Erdgeschichte eintaucht), der extra fürs Maarmuseum gebaut wurde und mit dem man eine Reise in das Innere der Erde unternehmen und eine Maarentstehung sehen kann. Außerdem können Kinder mit einem Quiz das Museum spielerisch  entdecken. Museumsleiter Dr. Martin Koziol erklärt: „Wir hatten in den vergangenen 20 Jahren 300 000 Besucher, davon waren 60 Prozent Schulen, denn wir sind ein anerkannter außerschulischer Bildungsort. 40 Prozent waren andere Gruppen und Einzelbesucher.“ Es gab in diesem Zeitraum 3000 Museumsführungen und 2000 Exkursionen zum Mosenberg und dem Eckfelder Maar.

Die höchste Anziehungskraft hat immer noch das Eckfelder Urpferdchen, das im Original in Manderscheid zu sehen ist. Koziol: „Printmedien und Reiseführer berichten über das Urpferdchen, und viele Besucher kommen deshalb zu uns. 1991 ist es gefunden worden. Dadurch gab es Geldgeber für die Fossilgrabungsstätte Eckfeld und für das Museum.“ Wichtig ist dem Museumsleiter, dass es sich um ein Museum handelt, dass anschaulich mit wissenschaftlichem Hintergrund erzählt. „Wir bieten hier Interaktion und gehen individuell auf die Gruppen ein. Viele Pädagogen sind erstaunt, wie interessiert und konzentriert sich die Schülergruppen bei uns verhalten. Dabei hören wir einfach nur zu, lassen die Kinder aussprechen und beantworten ihre Fragen.“ In den Grundstrukturen des Museums hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht viel verändert, mit Sonderausstellungen und Aktionen wurden aber immer wieder Akzente gesetzt. Vor vier Jahren gab es beispielsweise „Lebende und fossile Urwaldinsekten“, als Sonderausstellung, die aber so gut angenommen wurde, dass sie dauerhaft blieb. Neben dem Präsentieren der wissenschaftlichen Ergebnisse ist dem Museum aber auch das Sammeln, Erforschen, Bewahren und Dokumentieren ein Anliegen, so gibt es im Keller des Museums ein Archiv, indem einiges an Mineralien und Fossilien der Region bewahrt wird.

Durch Werbung in Printmedien und im Internet, der Partnerschaft mit dem Vulkanhaus in Strohn und einem intensiveren Blick auf die Mehrsprachigkeit, besonders auf Englisch und Niederländisch, will man die Leute zu einem Besuch anregen. „Die Mehrsprachigkeit soll im Museum selbst bei den Texten und bei den Prospekten noch weiter ausgebaut werden“, so Dr. Martin Koziol. Im nächsten Jahr will er eine Mineralienausstellung zeigen, mit Stücken, die so in Farbe, Form und Größe noch nicht in Manderscheid zu sehen waren.

Das Maarmuseum hat dienstags bis sonntags und feiertags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet drei Euro für Erwachsene und zwei Euro für Kinder.

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