3000 Besucher bei Schwänzches- und Weihnachtsmarkt in Morbach - Nikolaus dreht seine Runden

Morbach · Ein Weihnachtsdorf im Herzen Morbachs hat rund 3000 Besucher angelockt. Im weiten Rund um die Pfarrkirche St. Anna standen die mobilen Händler, die meist Textilien anboten. An einigen Ständen wurde für den guten Zweck gearbeitet.

 Erst am späten Nachmittag ist es in der Biergasse und rund um die St.-Anna-Kirche so richtig voll geworden. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Erst am späten Nachmittag ist es in der Biergasse und rund um die St.-Anna-Kirche so richtig voll geworden. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Mit Stab und Schelle zieht St. Nikolaus seine Runden um die Pfarrkirche St. Anna. Überall, wo er Kinder antrifft, will er ein kleines Gedicht oder Liedchen hören. Zum Beispiel: "Nikolaus ist ein guter Mann ..." Knecht Ruprecht greift dann in den Bollerwagen und verteilt Süßigkeiten. "So um die 200 Kinder haben wir beschert", schätzt der heilige Mann auf dem Weihnachtsmarkt und dem Schwänzchesmarkt, organisiert vom Gewerbe- und Verkehrsvereins Morbach und der Gemeinde Morbach.
Freude bereiten kann der Mann in Rot und der finster wirkende Ruprecht beispielsweise Uschi Mettler und ihren Enkelkindern aus Morbach: "Das Nikolauslied haben die Kleinen in der Schule und der Kita geübt."
"Der Name Schwänzchesmarkt hat seinen Grund", klärt Klaus Gauer-Kneppel vom Gewerbe- und Verkehrsverein auf, der die Besucherzahl auf rund 3000 schätzt, wenn die Eröffnung am Freitagabend mitgezählt wird. Mit den Schwänzchen seien die Schweineschwänzchen gemeint, die früher nach Hausschlachtungen ahnungslosen Besuchern an die Mäntel geheftet wurden.
Diese Form von Scherzen wird heute nicht mehr gepflegt. Doch eines bleibt für Kneppel wichtig: "Die Geschäftswelt muss sich doch immer wieder in Erinnerung rufen. Schließlich gibt es in Morbach wirklich alles, was man braucht." 14 Häuschen bildeten im Ortskern ein Dorf im Dorf. Außen herum standen die angereisten Händler. Auffallend viele boten Winterkleidung an. Das ist auch Besucher Benno Berneck aufgefallen: "Aber nicht mal eine Krippe wird hier angeboten. Das finde ich richtig schade."
Wichtig in der Adventszeit ist immer die gute Tat. Da schreiten die Vorsitzenden der Frauengemeinschaft St. Anna, Ursel Marx und Gretel Weimar, voran. Sie und ihre Helferinnen bieten seit mehr als 20 Jahren einen Nikolausmarkt und Flohmarkt an. Es gibt Gulaschsuppe sowie Kaffee und Kuchen. "Der Erlös ist diesmal für die Orgelreinigung. Die kostet 120 000 Euro", nennt Marx den Adressaten. Die Frauen sammelten in den zwei Jahrzehnten mit ihrer Aktion rund 150 000 Euro für viele gute Zwecke. Noch nicht so lange ist die Begegnungsstätte Miteinander in Morbach in Betrieb. "Aber auch das kostet Geld", sagt Hans Georg Gröber von dieser Flüchtlingsinitiative vor ihrem Stand.
Ein Bewusstsein für Heimat, Kultur und Umwelt fördert der Hunsrückverein, der auch die Zeitschrift Die Hott herausbringt. Der zweite Vorsitzende, Christian Hackethal, spricht die Besucher an, die sich gerne bei einem Glas Glühviez über Reize der Heimat informieren lassen: "Dafür eignet sich ein solcher Adventsmarkt besonders gut."

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