5,3 Millionen für geordnete Flächen investiert

Morbach · Den Gewerbepark Humos, die Morbacher Energielandschaft, ausgesiedelte Höfe und ökologische Ausgleichsflächen - all das hat die Bodenordnung in Morbach ermöglicht. Staatssekretär Thomas Griese hat die Gemeinde für das schnelle und effektive Verfahren gelobt.

Morbach. Vor zehn Jahren ist der Merschbacher Bernd Flesch mit seinem Schweinemastbetrieb von Dorf in den Außenbereich umgezogen. Heute sagt er: "Das war das Beste, was meinem Betrieb passieren konnte. Anders würde es ihn nicht mehr geben. Ich wollte sowieso aussiedeln, aber mit der Bodenordnung ging alles einfacher."
Ministerin war verhindert


Solche Erfolgsgeschichten feierte die Gemeinde Morbach gestern mit Vertretern der Teilnehmergemeinschaften, des Landwirtschaftsministeriums und anderer beteiligter Behörden, zusammen mehr als 100 Menschen. Denn die Bodenordnung ist nach 17 Jahren abgeschlossen. Ministerin Ulrike Höfken, die bei wichtigen Debatten im Ministerrat festhing, wurde von Staatssekretär Thomas Griese vertreten.
Bürgermeister Andreas Hackethal sprach von großen Leistungen, die das Programm angestoßen habe. 5,3 Millionen Euro wurden investiert. 90 Prozent davon kamen von EU, Bund und Land. Von den restlichen zehn Prozent hat die Gemeinde die Hälfte übernommen, wofür sie von Jörg Ritgen vom Kreisbauernverband gelobt wurde.
Lob gab es auch vom Staatssekretär. Griese hob hervor, dass die Bodenordnung - ansonsten ein Generationenprojekt - in Morbach schnell und auch günstig über die Bühne gegangen sei. 857 Euro seien pro Hektar ausgegeben worden. Das sei beispielhaft. Griese lobte auch, dass in Morbach beim Verfahren immer der Konsens gesucht worden sei.
Einig waren sich Griese und Hackethal, dass die Struktur der Einheitsgemeinde mit für den Erfolg des Verfahrens verantwortlich sei. "Nehmen Sie diese Botschaft mit nach Mainz!", sagte der Morbacher. In Verbandsgemeinden mit ihren Kleinstrukturen dauere das Verfahren deutlich länger.
Landrat Gregor Eibes, der in seiner Amtszeit als Bürgermeister einen Großteil der Bodenordnung begleitet hatte, erinnerte an die anfängliche Skepsis gegenüber der Bodenordnung vor allem vonseiten der Landwirte. Doch auch er sprach von einer Erfolgsstory.
In der Landwirtschaft hat die Bodenordnung dazu verholfen, die Flächen abzurunden und zu vergrößern. Das spart Arbeitszeit, Treibstoff, Kosten und auch Kohlendioxid, wie Griese betonte. In zwei Orten, darunter Merschbach, wurden Konflikte bei der Dorfentwicklung dadurch gelöst, dass landwirtschaftliche Betriebe ausgesiedelt wurden.
Gewerbe und Tourismus


Ohne die Bodenordnung wäre es laut Hackethal kaum gelungen, die Flächen für den Gewerbepark Hunsrück-Mosel mit seinen 500 Arbeitsplätzen zusammenzubekommen. Auch die Morbacher Energielandschaft, ein laut Bürgermeister internationales Vorzeigeprojekt, konnte durch das Verfahren entstehen.
Doch neben dem Gewerbe hat die Bodenordnung auch dem Umweltschutz und dem Tourismus genutzt: Gewässerrandstreifen, die nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden, wurden abgegrenzt. Sie tragen dazu bei, die Wasserqualität zu verbessern. Ein mehr als elf Hektar großer Ökopool mit Ausgleichsflächen wurde im Oberen Dhrontal gebildet.
Auch der Nahe-Hunsrück-Mosel-Radweg ist im Rahmen der Bodenordnung entstanden.

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