Eingemeindung Kraftzentrum im Kalifornien der Eifel

Bombogen · Vor 50 Jahren sind Bombogen, Dorf, Lüxem, Neuerburg und Wengerohr nach Wittlich eingemeindet worden. Dieses Jubiläum wurde bei einem Festakt gefeiert.

 Der Wengerohrer Fastnachter Gerhard Kien bei seiner Rede zum Jubiläum „50 Jahre Eingemeindung Wittlicher Stadtteile“, die er auf Wittlicher Platt hielt.

Der Wengerohrer Fastnachter Gerhard Kien bei seiner Rede zum Jubiläum „50 Jahre Eingemeindung Wittlicher Stadtteile“, die er auf Wittlicher Platt hielt.

Foto: Christoph Strouvelle

Im Jahr 1969 hat es viele bedeutende Ereignisse gegeben: Willy Brandt hat Kurt Georg Kiesinger als Bundeskanzler abgelöst, Gerd Müller war Bundesligatorschützenkönig, und Adamo sang „Es ging eine Träne auf Reisen“. Und ebenfalls vor 50 Jahren haben die Wittlicher Ortsteile Dorf, Lüxem, Bombogen, Neuerburg und Wengerohr ihre Selbständigkeit aufgegeben und sind in die Stadt Wittlich eingemeindet worden. Das hebt Gerhard Kien vor mehr als 200 Gästen auf dem Bombogener Musikfest hervor.

Der Wengerohrer Fastnachter und Laienschauspieler hat in bestem „Rouhrer“ Platt die Festrede zu diesem Jubiläum gehalten und dabei von den ursprünglichen Postleitzahlen und Kennzahlen der Ortsteile bis hin zur Namensnennung des damals ebenfalls neu gegründeten Landkreises Bernkastel-Wittlich zahlreiche Fakten und Anekdoten angesprochen. „Haut im Jahr 2019 blicken mir Lexemer, Dorfer, Neijerburjer, Bomborener on Weengerouhrer of 50 Jahre Engemännung zoreck“, sagt er. Zwar gehörten alle fünf Ortsteile inzwischen zu Wittlich, hätten aber ihre dörfliche Struktur und Identität mit einem gesunden Vereinsleben behalten, sagt er. „Wir im Wettlija Tal han de richtijen Wäsch engeschlon“, zieht Kien heute ein positives Resümee über die Auswirkungen der damaligen Entscheidungen für das „Kalifornien der Eifel“, „dem schienen Wettlija Tal“.

Der Bombogener Ortsvorsteher Hermann-Josef Krämer hebt den Zusammenhalt hervor, der in den 50 Jahren entstanden sei, und den Strukturwandel, den die Orte in dem Zeitraum erlebt haben. „Damals hatte Bombogen 590 Einwohner und war landwirtschaftlich geprägt. „Heute sind wir dreimal so groß und haben nur noch einen Landwirt“, sagt er.

 Die politischen Amtsinhaber beim Festakt zum Jubiläum „50 Jahre Eingemeindung Wittlicher Stadtteile“. Von links nach rechts: Hermann-Josef Krämer, Ortsvorsteher Bombogen, Landrat Gregor Eibes, Jochen Platz, Ortsvorsteher Wengerohr, Joachim Rodenkirch, Bürgermeister der Stadt Wittlich, Peter van der Heyde, Ortsvorsteher Lüxem, Holger Freund, Ortsvorsteher Dorf, Udo Reishner, Ortsvorsteher Neuerburg.

Die politischen Amtsinhaber beim Festakt zum Jubiläum „50 Jahre Eingemeindung Wittlicher Stadtteile“. Von links nach rechts: Hermann-Josef Krämer, Ortsvorsteher Bombogen, Landrat Gregor Eibes, Jochen Platz, Ortsvorsteher Wengerohr, Joachim Rodenkirch, Bürgermeister der Stadt Wittlich, Peter van der Heyde, Ortsvorsteher Lüxem, Holger Freund, Ortsvorsteher Dorf, Udo Reishner, Ortsvorsteher Neuerburg.

Foto: Christoph Strouvelle

Joachim Rodenkirch, Bürgermeister der Stadt Wittlich, nennt die fünf Ortsteile einen integralen Bestandteil der Stadt. „Wir haben uns in Vielfalt vereint“, sagt er und kritisiert den zögerlichen Ablauf der aktuellen Kommunalreform. „1969 hat Helmut Kohl beherzt eine Reform angepackt. Man muss auch mal entscheiden“, sagt er.

Wittlich sei zu einem „Kraftzentrum“ geworden, weil es die Stadtteile gebe, sagt Rodenkirch. Von diesem Kraftzentrum profitiere die ganze Region.

 Joachim Rodenkirch, Bürgermeister der Stadt Wittlich, spricht zum Jubiläum 50 Jahre Eingemeindung Wittlicher Stadtteile. Im Hintergrund stehen die heutigen Ortsvorsteher der 1969 eingemeindeten Dörfer zusammen mit Landrat Gregor Eibes. Von links nach rechts: Hermann-Josef Krämer, Bombogen, Landrat Gregor Eibes, Jochen Platz, Wengerohr, Peter van der Heyde, Lüxem, Holger Freund, Dorf, Udo Reishner, Neuerburg.

Joachim Rodenkirch, Bürgermeister der Stadt Wittlich, spricht zum Jubiläum 50 Jahre Eingemeindung Wittlicher Stadtteile. Im Hintergrund stehen die heutigen Ortsvorsteher der 1969 eingemeindeten Dörfer zusammen mit Landrat Gregor Eibes. Von links nach rechts: Hermann-Josef Krämer, Bombogen, Landrat Gregor Eibes, Jochen Platz, Wengerohr, Peter van der Heyde, Lüxem, Holger Freund, Dorf, Udo Reishner, Neuerburg.

Foto: Christoph Strouvelle

Zusätzlich zu diesem Festakt beim Bombogener Musikfest war außerdem in der Wittlicher Innenstadt bei bestem Wetter und strahlendem Sonnenschein auch verkaufsoffener Sonntag.

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