50 Jahre und jede Menge Erinnerungen

Gutenthal · Mit vielen Ehemaligen hat die Grundschule Gutenthal den 50. Geburtstag des Schulgebäudes gefeiert. Das Festprogramm gestalteten fast ausschließend die Schüler selbst, die so ihre vielfältigen Talente bewiesen.

 Viel Applaus ernten Schülerinnen mit diesem Tanz. TV-Foto: Ursula Schmieder

Viel Applaus ernten Schülerinnen mit diesem Tanz. TV-Foto: Ursula Schmieder

Gutenthal. Sie singen und tanzen, tragen Schmunzel-Geschichten von Wilhelm Busch vor und musizieren. Und das alles locker und routiniert. Flöten sind den Gutenthaler Grundschülern ebenso vertraut wie Boomwhacker, Kunststoffröhren-Instrumente, oder Cajons, Kistentrommeln. Manche Darbietungen zum Jubiläumsfest ihrer Schule übten sie sogar ohne Hilfe von Lehrern oder Eltern ein.
Die Besucher waren begeistert: von den Kindern wie von der vor 50 Jahren erbauten Schule (der TV berichtete) oder von Lehrern und Eltern, die das Fest stemmten. Etwa 150 Gäste drängten sich im und um das Festzelt im Schulhof. Darunter etliche ehemalige Lehrer und Schüler, die Schulleiterin Irmgard Wagner ebenso wie ihr Vorgänger Michael Pinter. In ihren großen, lichtdurchfluteten Räumen biete die Schule den Kindern "viel Platz und Freiraum" und fördere so ihre Entwicklung sowie ein Lernen "in respektvoller Umgebung".
Für Pinter, der die Schule 21 Jahre leitete und 2004 in Ruhestand ging, hat die Schule den Beweis erbracht, dass auch kleine Schulen erfolgreich arbeiten können. Es sei unverkennbar, dass auch das heutige Kollegium "gut und gerne" Schule gestalte. Schulrat Gotthard Schölzel sieht das etwa im selbstbewussten Auftreten der Schüler bestätigt. Dass es für Grundschüler selbstverständlich sei, auch in Englisch zu singen, mache den Wandel von Unterrichtsinhalten und -Qualität deutlich.
Schule mit Leidenschaft


"Man merkt, dass hier mit Freude und Leidenschaft gearbeitet wird", lobte Bürgermeister Andreas Hackethal die Leistung der Schüler. Landrat Gregor Eibes blickte als Gutenthaler zurück zu den Anfängen der "tollen Schule", die nicht nur sportlich Großartiges geleistet habe. Denn anfangs waren die Menschen in Hunolstein, Odert und Weiperath, wo damals Schulen geschlossen wurden, alles andere als glücklich mit der Entwicklung. Doch in einem seien sich alle Schüler einig gewesen: "Samstagsmorgens begleiteten wir den Pastor gern zur Krankenkommunion, weil wir dann später zur Schule gehen konnten." Der heutige Morbacher Pfarrer Michael Jakob zeigte dafür ebenso Verständnis wie sein eigens zum Fest angereister Kollege Georg Müller.
Lob erntete auch die Präsentation von 50 Jahren Schulgeschichte in Fotos, vor der sich die Besucher drängten. Der Gutenthaler Anton Bernhard (63) war begeistert: "Das alles ist sehr schön gemacht." Es hätten aber ruhig noch mehr "von uns Alten" vorbei schauen können. Nicole Lörsch hofft, dass die Schule im Dorf erhalten bleibt. Ihr Sohn Gideon (1) soll sich dort ebenso wohl fühlen wie sein Bruder Jeremias (7): "Der läuft immer extra früh und gut gelaunt zur Schule, weil er als Erster da sein will." urs

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