600 Menschen suchten Rat

TRABEN-TRARBACH. Über 600 Menschen haben im vergangenen Jahr die Angebote der evangelischen Beratungsstelle der Kirchenkreise Simmern-Trarbach und Trier angenommen und aufgesucht. Zeichen des Vertrauens in die Arbeit der Therapeuten, Psychologen und Sozialarbeiter in Traben-Trarbach, Simmern und Kirchberg, die nun ihren Jahresbericht 2002 vorlegten.

"Vor dem Hintergrund der Diskussion von notwendigen Einsparungenauf allen kirchlichen und politischen Ebenen der Gesellschaftsind wir froh, dass der Wert unserer Arbeit hoch eingeschätztwird. Dies verpflichtet uns", betont Jochen Uttendörfer, derLeiter der Evangelischen Beratungsstelle, die in den KreisenBernkastel-Wittlich und Cochem-Zell sowie im Rhein-Hunsrück-Kreistätig ist. 336 Menschen besuchten im vergangenen Jahr die Familien-, Ehe- und Lebensberatungsstellen in Traben-Trarbach sowie den Außenstellen Trier und Kirchberg.

Fast 49 Prozent der Ratsuchenden kamen aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis, 35 Prozent aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich, etwas mehr als sechs Prozent aus dem Kreis Cochem-Zell. Die übrigen Beratungsfälle verteilen sich auf andere Kreise.

Schuldnerberatung viel gefragt

Kontenpfändungen werden immer häufiger. Dies betont Schuldnerberater Bernd Hilgert in seinem Bericht und vermutet darin eine Reaktion der Gläubiger auf die deutliche Anhebung der Pfändungsfreigrenzen zum Jahresbeginn 2001, die dazu geführt habe, dass nur noch in ganz wenigen Fällen pfändbare Beträge aus laufendem Einkommen vom Drittschuldner an die Gläubiger überwiesen werden müssten. Die Kontopfändung auf Bankguthaben stelle somit das letzte Druckmittel der Gläubiger dar, doch noch Zahlungen vom Schuldner zu erzwingen, so der Sozialpädagoge, der sich für ein Verbot von Pfändungen auf Girokonten ausspricht und entsprechende gesetzliche Regelungen fordert.

129 Menschen besuchten 2002 die Schuldnerberatung in Kirchberg, 73 Männer und 56 Frauen. 77 Fälle waren eine Kurzberatung bis zu drei Kontakten, bei 52 Klienten dauerte die Beratung mehr als drei Kontakte. 80 Personen kamen aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis, 49 aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich aus den Verbandsgemeinden Wittlich und Traben-Trarbach.

Seit fast genau zwei Jahren besteht die Schwangeren- und Schwangerenkonfliktberatung des evangelischen Kirchenkreises Simmern-Trarbach. Insgesamt 108 Frauen besuchten die Beratungsstelle. Dies entspricht in etwa der Zahl von 2001. Erheblich zugenommen hat die Nachfrage im Bereich der Schwangerenberatung. Daneben ist die Beratungsstelle auch in der psychosozialen Beratung und der Sexualpädagogik aktiv. Neben den 108 Beratungsfällen gab es auch 244 Gespräche mit ratsuchenden Frauen und Mädchen.

"Offene Sprechstunde" in Kindergärten

Neu ist der Versuch einer "offenen Sprechstunde" in den Traben-Trarbacher Kindergärten. Hier soll den Eltern in den jeweiligen Einrichtungen die Möglichkeit zur einmaligen Beratung geschaffen werden. In den beiden Kindergärten fanden 2002 an sieben Vormittagen jeweils drei bis vier Beratungseinheiten statt, 22 Eltern beziehungsweise Paare nutzten das Angebot. Die "offene Sprechstunde" soll auch künftig beibehalten werden.

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