80 Himmerod-Retter gründen Förderverein für die Abtei

Großlittgen · Die "Hilfe von oben" kommt in diesem Fall von unten - nämlich aus der Bevölkerung: Der neue Förderverein Abtei Himmerod verfolgt ehrgeizige Ziele.

Großlittgen. Mehr als 100 Menschen sind zur Gründungsveranstaltung des neuen Himmeroder Fördervereins in die Abteikirche gekommen. 80 von ihnen unterzeichnen am Ende eine Beitrittserklärung. 35 Euro steuern sie im Jahr mindestens bei, damit das Kloster erhalten bleibt. Ein bewusst gering gehaltener Beitrag, damit sich möglichst viele beteiligen, erklärt Thomas Simon, der zum ersten Vorsitzenden des Vereins gewählt wird.
Schließlich soll es nicht beim Mitgliedsbeitrag bleiben. Die Ehrenamtler sind auch gefragt, wenn Hilfe im Klosterladen oder in der Gaststätte gebraucht wird, bei Veranstaltungen und mehr. Laut Satzung sucht der Verein den Kontakt zu Verbänden und Institutionen, sammelt Fördermittel für Abtei und Konvent, stellt Veranstaltungen auf die Beine und kümmert sich um Öffentlichkeitsarbeit. Weiteres Ziel: "die Unterhaltung der Klosteranlage und die Instandhaltung sämtlicher klostereigenen Gebäude und Grundstücke".
Thomas Simon, geboren in Großlittgen und einer der Geschäftsführer des IT-Hauses in Föhren, ruft dazu auf, nach außen für das Kloster zu werben und beispielsweise Firmen als Paten zu gewinnen. Weltliche Angebote wie Schulungen sollten ausgeweitet werden. Die Losung: Himmerod erhalten, verbessern - und wirtschaftlich führen. Am 10. und 11. Dezember wollen Vereinsmitglieder und weitere Interessierte die inhaltliche Planung für 2012 ausarbeiten.
"Wir müssen in dieser Stunde Nägel mit Köpfen machen", sagt Pater Thomas Denter, der neue Administrator des Klosters. Er vertröstet seine Zuhörer, dass es noch ein wenig dauere, bis die Abtei Zuwachs bekomme. Schließlich seien die anderen Brüder in den anderen Klöstern noch mit festen Aufgaben betraut. Sein Appell: "Packen wir es an! Ein herzliches Danke und vergelt\'s Gott. Wenn wir zusammenhalten, können wir auch Berge versetzen." Das erste Zeichen des Neuanfangs: In die Klostergaststätte ist wieder Leben eingekehrt. Sie wird mit einem Kern von Mitarbeitern, darunter ein neuer Koch, sowie von Helfern des Himmeroder Forums betrieben. "Wir haben die Preise gesenkt und wollen jetzt klostertypische Mahlzeiten anbieten", erklärt Walter Densborn, ehemaliger Manderscheider Bürgermeister. Der Buchladen soll über den Winter geöffnet bleiben. Werden Gewinne erwirtschaftet, fließen sie an den Konvent. uq

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort