90 Tonnen Extramüll nach Hagelsturm

Mülheim/Bernkastel-Kues/Wehlen · Zerbrochene Scheiben, kaputte Dächer und durchlöcherte Fassaden: Beim Hagelsturm an der Mosel Ende August ist viel zusätzlicher Abfall entstanden. Die Kreisverwaltung reagierte mit zusätzlichen Sperrmüllterminen und Abfallcontainern in den betroffenen Orten.

 Nach dem Hagelsturm muss – wie hier in Andel – jede Menge Müll entsorgt werden. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Nach dem Hagelsturm muss – wie hier in Andel – jede Menge Müll entsorgt werden. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Mülheim/Bernkastel-Kues/Wehlen. Der Hagelsturm vor ein paar Wochen richtete an der Mosel großen Schaden an: Dächer und Fassaden wurden durchlöchert, Autos verbeult, Scheiben zerfetzt. Oft wurden auch im Inneren der Häuser große Teile der Einrichtung zerstört. Es entstand nicht nur ein großer Schaden, sondern auch viel zusätzlicher Müll. Um dieser Mehrbelastung Herr zu werden, organisierte die technische Einsatzleitung unmittelbar nach dem Unwetter zusätzliche Abfallcontainer für Burgen, Graach und in Mülheim.
Die Einwohner konnten dort Sperrmüll und Altholz wegwerfen, der Landkreis Bernkastel-Wittlich übernahm die Entsorgung sowie deren Kosten. Insgesamt gab es 90 Tonnen zusätzlichen Müll in den betroffenen Gebieten. Neben den zusätzlichen Containern gab es auch außerplanmäßige Sperrmüllabfuhren in den fünf am stärksten betroffenen Orten: in Veldenz, Kröv, auf dem Kueser Plateau, in Wehlen und in Andel.
Bei der Befüllung der Abfallcontainer habe es leichte Schwierigkeiten gegeben, sagt Manuel Follmann von der Kreisverwaltung. Oftmals seien die Abfälle nicht richtig getrennt gewesen und mussten nachsortiert werden. "Es ist aber verständlich, dass die Einwohner unmittelbar nach dem Unwetter nicht genügend Zeit und Nerven für eine saubere Abfalltrennung hatten." Auch sei Müll in den Containern gelandet, der nicht erst durch das Unwetter entstanden war. "Das passierte allerdings nur in geringem Umfang", sagt Follmann.
Um eine unerlaubte Müllentsorgung zu verhinden, waren in Mülheim die Container umzäunt und nur zu bestimmten Zeiten erreichbar. Und auch in den anderen Orten wurde vorab besprochen, dass die Container nur zu einer bestimmten Zeit befüllt werden sollen, um etwas Kontrolle bei der Befüllung zu gewährleisten.
In einer Ortschaft sei trotzdem überwiegend asbesthaltiger Dachabfall in die Container gefüllt worden, sagt Follmann. "Trotz ausdrücklicher Beschilderung der Gemeinde, dass sie nur für Sperrmüll vorgesehen sind." Als die Container abgeholt wurden, hätten die Mitarbeiter nicht mehr feststellen können, von wem diese Abfälle stammen. "Daher mussten sie aufwendig nachsortiert werden."
Der giftige Stoff Asbest wird die Einwohner der betroffenen Orte noch länger beschäftigen. Denn unter den beschädigten Dächern gab es viele alte, asbesthaltige Abdeckungen. Diese Abfälle dürfen nicht dauerhaft auf den Grundstücken gelagert werden - "was auch im Interesse der Besitzer ist", sagt Follmann. alo

Extra

Für die Entsorgung von asbesthaltigemMüll sind die Grundstücksbesitzer verantwortlich. Wie sie diesen Abfall entsorgen müssen ist von Fall zu Fall verschieden und bedarf professioneller Beratung. Wer noch asbesthaltige Dachabdeckungen hat und entsorgen will, muss sich mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Trier, Telefon: 0651/4601-0 in Verbindung setzen - falls sich nicht schon eine beauftragte Dachdeckerfirma darum kümmert. Ist das Material bereits auf dem Boden gelandet, ist der Abfallberater des Landkreises, Stefan Lex, der richtige Ansprechparter. Telefon: 06571/142414. alo

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