Abschied ohne Tränen

MANDERSCHEID. (mai) Die Nachricht, dass Elke Leonhard ihr Mandat im Stadtrat niederlegt, stieß in dem Gremium nur teilweise auf Überraschung. Einige Ratsmitglieder sehen es positiv, dass in Zukunft eine Vertretung für die oft abwesende Politikerin gesichert ist. Ansonsten ging es im Rat um das Jugendhaus, das im Sommer fertig sein soll.

Ohne Vorankündigung teilte Elke Leonhard am Ende der Stadtratssitzung mit, dass sie ihr Mandat als SPD-Fraktionsmitglied im Stadtrat niederlegt (der TV berichtete). Der Grund: Leonhard hat viele Verpflichtungen in Amerika. Sie arbeitet mit wissenschaftlichen Instituten und Politikern zusammen. Das Thema: Nationale Sicherheit. Die Krankenschwester Maria Oll wird Leonhards Nachfolge antreten. Für VG-Bürgermeister Wolfgang Schmitz war die Ankündigung eine Überraschung. Für andere weniger. Stadtbürgermeisterin Christel Praum wusste im Vorfeld von den Plänen Leonhards. "Wir kennen uns persönlich, und ich schätze Frau Leonhard sehr. Ihren Schritt kann ich gut verstehen, und ich denke, das ist der richtige Weg. Wenn ich im Rat bin, habe ich die Verpflichtung, dabei zu sein." Die Bundestagsabgeordnete habe in der Vergangenheit oft nicht an den Sitzungen teilnehmen können wegen Verpflichtungen in Berlin. Claudia Becker, stellvertretende CDU-Vorsitzende in der Stadtratsfraktion, ist halb überrascht. Die Gründe: "Frau Leonhard war mit sehr viel Herzblut dabei und hat gute Arbeit geleistet. Andererseits war sie selten da, und ich habe mit ihr auch schon darüber diskutiert, dass man, wenn man gewählt ist, so oft wie möglich bei den Sitzungen sein sollte." Wolfgang Moritz, Fraktionsvorsitzender des Forums Stadtentwicklung, sieht Leonhards Arbeit kritischer. Auf TV-Anfrage sagte er: "Es hat mich nicht überrascht, dass Frau Leonhard ihr Mandat niederlegen will, sie war vorher auch kaum da." Wenn sie da gewesen sei, habe sie nicht groß zur Entwicklung des Stadtrats beigetragen. Sowohl Praum als auch Becker und Moritz finden es positiv, dass Elke Leonhard nun vertreten wird und zwar von ihrer Nachfolgerin Maria Oll. Der Stadtrat hat sich in der jüngsten Sitzung mit dem Jugendhaus beschäftigt. In den nächsten Monaten sollen die Arbeiten am ehemaligen Kindergarten, der zum Jugendhaus wird, realisiert werden. Im Sommer soll alles fertig sein. Der Stadtrat hat die Vergaben dafür in Höhe von 115 000 Euro beschlossen.In Wanderwege muss investiert werden

Der dickste Posten davon sind die Dachdeckerarbeiten für 61 000 Euro. Außerdem werden Elektro-, Schlosser-, Maler-, Maurer- und Putzarbeiten vergeben. Wie VG-Bürgermeister Wolfgang Schmitz erklärte, fielen die Kosten nach der Ausschreibung um 11 000 Euro niedriger aus als im Vorfeld geschätzt. Das Projekt wird im Rahmen der Städtebauförderung mit 75 bis 80 Prozent gefördert. Einig waren sich die Stadtratsmitglieder, dass die 120 Kilometer Wanderwege um Manderscheid herum sowie die 16 Schutzhütten in gutem Zustand sein müssen. Die Wanderwege seien das Potenzial Manderscheids. Rainer Schmitz von der Kurverwaltung und Förster Georg Fox informierten zu diesem Thema. Viele kleinere Arbeiten müssten erfolgen, so dass der Kostenaufwand insgesamt groß sei, hieß es.

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