Abschied vom Leerstand

WITTLICH. Gammelnde Wohnblocks sollen familienfreundlichem Baugebiet weichen: Die ersten Grundstücke in den Wittlicher Konversionsgebieten "Klausener Weg" und "Alte französische Schule" sind bereits verkauft. 100 bis 120 Wohnhäuser werden auf den insgesamt rund sechs Hektar Fläche entstehen.

Das Fensterglas der Wohnblock-Türen ist zersplittert, die Häuser ramponiert, überall liegt Müll, es riecht muffig: Noch weist nichts darauf hin, dass auf dem seit 1999 unbewohnten Wittlicher Konversionsgelände im Dreieck zwischen Klausener Weg, Trierer Landstraße und L 141 ein schickes Wohngebiet für Familien entstehen könnte. Doch Bauherren, die sich das bereits jetzt vorstellen können, haben einen Vorteil. "Die Grundstückspreise werden in zwei, drei Jahren sicher anziehen", sagt Wolfgang Laux, Leiter des Immobilienbüros Sünnen und Partner. Die Wittlicher Makler haben von der Bitburger Firma Fandel und Palzkill den Alleinauftrag zur Vermarktung der 100 bis 120 Grundstücke erhalten, die verteilt auf drei Baugebiete mit einer Fläche von insgesamt rund 6,3 Hektar angelegt werden. Noch diese Woche wollen die Bitburger Investoren den Kaufvertrag mit dem Bundesvermögensamt abschließen. Verträge über die städtebauliche Nutzung und die Erschließung des Geländes mit der Stadt Wittlich haben Palzkill und Fandel vergangene Woche unterzeichnet (der TV berichtete). Fußläufig zur Stadt, gute Verkehrsanbindung zu Autobahn und Bundesstraße, aber dennoch ruhig und für Wittlicher Verhältnisse relativ günstig: 110 bis 128 Euro kostet der Quadratmeter Boden in den drei Baugebieten "Klausener Weg", "Alte französische Schule" und "Brunoy-Straße". "Sonst zahlt man in der Stadt locker 160 Euro für den Quadratmeter", sagt Laux. Der Verkauf liefe gut an. Stadtnah, ruhig und gute Verkehrsanbindung

Im etwa einen Hektar großen Baugebiet "Alte französische Schule" sind nur noch zwei Grundstücke zu je 500 Quadratmetern zu haben. Sieben Grundstücke sind bereits verkauft, zwei weitere Interessenten stehen vor der Tür. Noch alles offen ist beim knapp einen Hektar großen Baugebiet "Brunoy-Straße". "Dieses Gelände würde sich für Mietshäuser anbieten, da dann alles in einer Hand bliebe", sagt Laux. Einen Plan für die Bebauung gibt es aber noch nicht. Anders im "Klausener Weg". Im mit 4,3 Hektar größten der drei Baugebiete sollen überwiegend freistehende Einzelhäuser entstehen - keine Mietskasernen. Grundstücke gibt es ab 500 Quadratmetern, auf Wunsch auch größer. "Wir wollen, dass Bauherren flexibel sind. Deshalb variiert die Zahl der Grundstücke auch zwischen 100 und 120 - je nach dem, ob mehr große Flächen nachgefragt werden oder eher kleine", erklärt Laux. Zusätzlich zu den Einzelhäusern ist an zwei Mehrfamilienhäuser für je sechs Parteien gedacht. "Diese Wohnungen sollen als Eigentumswohnungen verkauft werden", sagt Laux. Am Rand des Gebiets sind Reihenhäuser geplant. "Diese Flächen sind für Bauherren freistehender Einzelhäuser nicht so interessant", sagt Laux. Bereits fünf Bauherren hätten sich im "Klausener Weg" Grundstücke reserviert. Für Laux ist die Nachfrage schnell erklärt: "Bei Angeboten von 200 000 Euro für Grundstück und Haus kann sich eben auch der Normalverdiener dort ein stadtnahes Haus leisten." Familienfreundlich ist das Wohngebiet nicht nur wegen des fehlenden Durchgangsverkehrs. Auch an einen Spielplatz, ansprechende Begrünung und eventuell sogar einen Bouleplatz ist gedacht. Zudem werte die Stadt Wittlich durch ihre Initiativen auf dem angrenzenden Gelände das "neue Viertel" auf. So ist für November die Eröffnung des Edeka-Markts geplant. Zudem soll dort neben dem Fitness-Center "Wellcome" ein Sporthotel entstehen. Laux: "Die Preise bleiben auf Jahre wohl nicht so günstig. Sind die Wohnblocks erst mal abgerissen, die ersten Häuser gebaut und die Begrünung angelegt, werden die Grundstücke sicher teurer. Hier entsteht ein neuer Stadtteil."IMMOBILIEN-MESSE: Das Immobilienbüro Sünnen und Partner lädt am Wochenende, 20./21. Mai, zur Immobilienmesse ein.

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