Absturz im April zieht hohe Kosten nach sich

Laufeld · Kerosin und Öl haben den Boden an der Stelle in Laufeld verunreinigt, wo im April ein US-Kampfjet abgestürzt war. Nach der Entsorgung der Erde und dem Befüllen des Kraters soll das Kapitel nun bald abgeschlossen werden.

Laufeld. Grillen zirpen, Bienen summen - eine ruhige Idylle mit Blick auf das schöne Laufeld. Eine Idylle, die keine mehr wäre, wenn es einem Piloten der US-Airforce am Steuer eines Kampfjets vom Typ A-10 Thunderbolt II nicht gelungen wäre, am 1. April seine Maschine auf dem Acker zu Boden zu bringen. Doch die Einwohner und der US-Soldat selbst entkamen einer Katastrophe, und so zeugt heute nur noch ein mehrere Meter tiefer Krater von dem Unglück, der von einem Bauzaun umgeben ist. Doch auch dieses Zeugnis des Flugzeugabsturzes verschwindet nun.
1100 Tonnen Erde entsorgt


Gestern haben die letzten Aufräumarbeiten begonnen. Da Kerosin und Öl der A-10 die Erde an dieser Stelle verunreinigt hatten, sind inzwischen etwa 1100 Tonnen Erde gereinigt und entsorgt worden. In dem dadurch entstandenen Krater hatte sich Wasser gesammelt, das jetzt abgepumpt wurde, da es möglicherweise ebenfalls Öl enthielt. Von heute an wird das Loch nach und nach mit Erde verfüllt. Sie stammt von dem neuen Baugebiet, das derzeit in Hasborn entsteht. Nach und nach soll Erde von dort nach Laufeld transportiert werden. Darauf kommt eine ein Meter hohe Schicht aus Mutterboden.
Aber: Kann die Fläche, die ringsum von Feldern umgeben ist, überhaupt wieder landwirtschaftlich genutzt werden? Zwar haben sich die Landwirte bereits bemüht, die Trümmerstücke von ihren Feldern zu entfernen, doch nach Auskunft von Mike Winter, Sprecher der Kreisverwaltung, "ist noch nicht abzuschätzen, ob aufgrund der weit verstreuten Kleintrümmerteile, die noch nicht alle eingesammelt werden konnten, eine Nutzungseinschränkung erfolgt beziehungsweise weitere Maßnahmen erforderlich sind." Darüber müssten die landwirtschaftlichen Fachbehörden entscheiden.
Kreis tritt in Vorleistung


Und wer trägt die Kosten? Zunächst einmal der Kreis Bernkastel-Wittlich. Er tritt in Vorleistung für die anfallenden Rechnungen. Letztlich soll aber die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben die Kosten erstatten. Sie ist zuständig für die Begleichung von Schäden, die von ausländischen Streitkräften verursacht wurden. Wie teuer die Untersuchungen und Aufräumarbeiten genau sind, steht zwar noch nicht fest, die Kreisverwaltung geht aber von rund 100 000 Euro aus.
Zur genauen Ursache des Absturzes hat die Airbase Spangdahlem bis heute keine detaillierten Angaben gemacht. Im April hieß es, die Untersuchung werde 30 bis 60 Tage dauern.
Fest steht: Der Pilot ist wieder wohlauf. Er hat sich beim Sommerfest der Freiwilligen Feuerwehr Laufeld bei den Rettungskräften bedankt. Der US-Soldat hatte sich mit dem Schleudersitz aus dem Kampfjet vom Typ A-10 gerettet, bevor die Maschine abstürzte und in Flammen aufging - etwa 250 Meter vom nächsten Wohnhaus entfernt. Er befand sich nach Angaben der US-Airbase auf einem Routine-Flug auf dem Rückweg zum Stützpunkt Spangdahlem. Das Kampfflugzeug hatte Übungsmunition an Bord.
Das Einsitzer-Flugzeug sei seit 1975 im Einsatz gewesen, hieß es vonseiten der Airbase. Von 2005 bis 2010 habe es drei Abstürze von A-10-Flugzeugen gegeben. Niemand verlor dabei das Leben.

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