Abwarten und Umwege fahren

Vier Holperstrecken im Hunsrück sind wegen Straßenschäden gesperrt. Ob und wann welche Kreisstraße saniert wird, ist völlig ungewiss. Anders als in den Vorjahren wird das erst nach Ende der Frostperiode entschieden.

Heinzerath/Kleinich/Kommen. Noch ist der Winter längst nicht vorbei. Dennoch sind inzwischen fünf Straßen im Kreis Bernkastel-Wittlich wegen Straßenschäden gesperrt. Schuld ist der Frost. Am stärksten ist der Hunsrück betroffen. Genauer gesagt geht es um die Kreisstraße 105 zwischen Wederath und Kommen, die K 106 zwischen Thalkleinich und Hunsrückhöhenstraße sowie die K 1 zwischen Heinzerath und Landesstraße 157. Hinzu kommt die K 123 zwischen Bischofsdhron und Wenigerath mit, die wegen Frostschäden bereits seit Mai zu ist.

Lediglich eine Holperstrecke liegt nach Angaben des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in der Eifel. Es handelt sich um die Landesstraße 46 zwischen Eisenschmitt und der K 11 bei Manderscheid. Sie ist wie die anderen bisher genannten Straßen wegen "erkennbarer Schäden" auf absehbare Zeit für den Autoverkehr nicht befahrbar.

Derzeit offen ist die K 111 zwischen Dhronecken und Lückenburg, deren Sperrung im vergangenen Winter für Unmut gesorgt hatte. Dort sind die Frostschäden nach Angaben des LBM derzeit nicht so gravierend. Das sieht der Burtscheider Ortsbürgermeister Olaf Hannemann anders. Ebenso wie die nahe gelegene K 110 sei sie nur "schwer befahrbar". Nach der nächsten Frostperiode sind die Schäden nach seiner Einschätzung voraussichtlich so gravierend wie im vergangenen Winter.

Grundsätzlich werden die Straßen von Mitarbeitern des Landesbetriebs regelmäßig überprüft und im Zweifelsfall gesperrt. Das ist nach Angaben des LBM aus zwei Gründen der Fall: um bei Straßenschäden Gefahren für Verkehrsteilnehmer abzuwenden und um zu vermeiden, dass die Schäden noch schlimmer werden.

Wann die einzelnen Straßen repariert werden, ist noch völlig offen. Die nötigen Sanierungsmaßnahmen auf der K 105 und K 106 sollen nach Angaben von Manuel Follmann, der Pressesprecher des Kreises Bernkastel-Wittlich, nicht vor dem Ende der Frostperiode erfolgen. Bei der K 1 bei Heinzerath müssen sich die Autofahrer noch länger in Geduld üben. Angesichts des fürs Frühjahr geplanten Ausbaus der Ortsdurchfahrt - neben der K 1 ist es die K 96 - wird vorher der Belag nicht mehr geflickt. Während der Bauzeit ist ebenfalls mit Umleitungen zu rechnen. Ähnliches gilt für die ramponierte K 123 zwischen Bischofsdhron und Wenigerath. Sie blieb im vergangenen Jahr geschlossen, weil in unmittelbarer Nachbarschaft eine Brücke über die Hunsrückhöhenstraße gebaut wird (der TV berichtete). Die Sanierung dieser Kreisstraße hängt vom Baufortschritt ab - und von einer Prioritätenliste, die der Kreistag festlegt. Das geschieht allerdings anders als in den Vorjahren erst nach dem Winter.

Zu groß ist laut Follmann die Gefahr, dass der Frost die Reihenfolge der Straßen, die am schlimmsten geschädigt sind, ansonsten noch einmal kräftig durcheinanderwirbelt. Sind die Trassen, die saniert werden sollen, erstmal festgelegt, sei ein Bestandausbau - das heißt das Auftragen zweier neuer Schichten auf die bestehende Trasse - dann kurzfristig machbar. Zu diesem Zweck gibt es für die kreiseigenen Straßen ein Gesamtbudget von 750 000 Euro. Nicht alle sind mit der neuen Regelung glücklich. Die Wederather Ortsvorsteherin Daniela Petry findet die Situation unbefriedigend. Schon zum zweiten Mal sei die Zufahrtsstraße nach Wederath betroffen. Im vergangenen Jahr seien auf der K 105 die Löcher nur geflickt worden. Und ob man es diesmal auf die Prioritätenliste schaffe, wisse sie auch nicht.

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