Ärger über Sperrmüll auf den Straßen

Wittlich · Abgewetzte Sofas, staubige alte Fernseher, Müllsäcke und Unrat sind derzeit an vielen Straßen Wittlichs zu sehen. Zwischen dem 9. und 19. Juli ist Sperrmüllwoche. Aber nicht alle halten sich an die einzelnen Abholtermine ihrer Bezirke. Sie stellen den Müll zu früh raus. Das ärgert viele Bürger.

Wittlich. Wer vor einer Woche die Gerberstraße entlanggefahren ist, wird den Haufen aus Kisten, Brettern und Eimern kaum übersehen haben. Da lag ein typisches Sperrmüll-Sammelsurium am Straßenrand. "Okay", denkt sich der Vorbeifahrende. "Das wird gewiss am nächsten Tag entsorgt." Fehlanzeige. Weder am Montag noch am Dienstag, auch nicht am Mittwoch wurde der Müll abgeholt. Im Gegenteil, dieser und viele andere sich auftürmende Haufen wuchsen weiter. Nicole Valerius aus Wittlich ärgert das: "In der Friedrichstraße sieht es katastrophal aus, das ist kein schöner Anblick für die Touristen, gerade im Sommer."
Jennifer Freudenthal hat eine Erklärung dafür: "Die Leute schauen einfach nicht genau nach den Terminen."
Für die Abfuhr des Sperrmülls ist die Kreisverwaltung zuständig. Sprecher Mike Winter sagt: "Oftmals wird beobachtet, dass, sobald ein Bewohner seinen Sperrmüll herausstellt, weitere in Unkenntnis des exakten Termins folgen. Dabei sind die genauen Termine im Abfallratgeber, den jeder Haushalt einmal im Jahr kostenlos erhält, abgedruckt."
In Wittlich wird der Sperrmüll zweimal im Jahr entsorgt. Wittlich ist mit seinen eingemeindeten Dörfern in 14 Abfuhrbezirke aufgeteilt, in denen an unterschiedlichen Tagen der Müll gesammelt wird. Bombogen, Dorf, Lüxem und Neuerburg sind je eine Zone, Wengerohr ist in zwei Zonen aufgeteilt und die Stadt Wittlich in acht Zonen. Dort wird der Sperrmüll in jeder Zone an einem anderen Tag eingesammelt - vom 9. bis zum 19. Juli. Zudem wird das Material in drei Fraktionen getrennt gesammelt: Restsperrmüll, Holzsperrmüll und Elektroschrott.
Der Müll wird aber nicht nur zu früh vor die Tür gestellt: "Immer wieder kommt es vor, dass fremde Personen den bereitgestellten Sperrmüll auf Brauchbares durchwühlen oder sogar Abfälle, darunter auch Gegenstände wie Altreifen, die nicht zum Sperrmüll gehören, einfach zu bereitgestelltem Sperrmüll dazustellen", sagt Winter.
Solche Gegenstände würden von der Sperrmüllabfuhr jedoch nicht mitgenommen und müssen speziell - auf Kosten der Grundstückseigentümer entsorgt werden. Die Kreisverwaltung rate deshalb, Sperrmüllartikel termingerecht zur Abholung bereitzustellen.
Info: Kreisverwaltung Bernkastel- Wittlich, Tel.: 06571/14-2414Meinung

Selbstdisziplin ist gefragt
Während in anderen Städten der Sperrmüll je nach Bedarf abgeholt wird, tut der Landkreis Bernkastel-Wittlich dies nur in zwei Zeiträumen im Jahr. Dass der Sperrmüll der 14 Abfallbezirke daher nur nach und nach abgefahren werden kann, ist verständlich. Aber genau deshalb ist bei den Bürgern Selbstdisziplin gefragt. Statt einfach Müll dazuzustellen, muss jeder genau in den Terminkalender schauen. Die Alternative wäre, den Sperrmüll flexibel auf Anruf und nach Straßenzügen gesammelt abzufahren. In Bitburg und Trier ist das schon seit langem so. hp.linz@volksfreund.deExtra

Sperrmüllartikel sind sperrige Gegenstände aus Haushalten, die auch nach der Zerkleinerung zu groß für die Mülltonne sind. Höchstgewicht sind 60 Kilogramm, maximale Breite 1,70 Meter. Restsperrmüll sind unter anderem Teppiche, Matratzen, großes mechanisches Kinderspielzeug und Gartenmobiliar. Nicht zum Sperrmüll gehören Kleinteile, die in die Mülltonne passen, Bauabfälle, Zentralheizungsteile, Ölöfen, Tanks, Bauhölzer, Zäune, Pfähle und Kraftfahrzeugteile.

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