Ärger unter Freien Wählern
Thalfang · In der Freien Wählergruppe Thalfang ist Druck im Kessel. Vor kurzem gründete der Vorsitzende Richard Pestemer eine zweite Wählergruppe "FWG Erbeskopf - Kommunalreform Nur Mit Uns". Das war vielen Mitgliedern der ursprünglichen FWG nach deren Angaben nicht bekannt. Der Ärger ist groß.
Thalfang. Seit 2002 gibt es die Freie Wählergruppe VG Thalfang am Erbeskopf. Ihr Vorsitzender Richard Pestemer hat mit weiteren politisch Interessierten nun eine zweite Wählergruppe gegründet, die "FWG Erbeskopf - Kommunalreform Nur Mit Uns".
Wie Pestemer mitteilt, wolle man auf der nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung, am 21. März, den Mitgliedern der "FWG VG Thalfang" den Vorschlag unterbreiten "auf die Aufstellung einer eigenen Kandidatenliste zu den Wahlen des Verbandsgemeinderates zu verzichten, innerhalb der neuen FWG Erbeskopf aktiv mitzuarbeiten und sich als Kandidat auf der Liste zum Verbandsgemeinderat zu bewerben."
Das stößt manchen Mitgliedern bitter auf. Das sei "vereinsschädigend", heißt es dem Vernehmen nach. Weder die Schatzmeisterin noch weitere Mitglieder seien auf die Gründungsversammlung der neuen Gruppe eingeladen worden, die sich vor wenigen Wochen konstituiert hat.
Kommunal reform
Christine Stein aus Malborn, Schatzmeisterin der FWG Thalfang, sagt auf TV-Nachfrage: "Es hat sich in den letzten zwei Jahren nichts mehr getan. Ich fühle mich als Schatzmeisterin nicht ausreichend informiert." Das sieht Richard Pestemer, Ortsbürgermeister von Neunkirchen (VG Thalfang), anders. "Die neue FWG ist ganz breit angelegt, ich bin auch in dieser FWG im Vorstand und als Schriftführer tätig. Ich unterstütze das, um alle Kräfte zu bündeln."
Dass eine kleinere Wählergemeinschaft gegebenenfalls aufgelöst werden soll, um in einer größeren Gruppe, die dieselben Ziele verfolgt, aufzugehen, hält Pestemer schlichtweg für logisch. Hintergrund ist unter anderem der angestrebte Wechsel seines Ortes und weiterer Ortsgemeinden in die VG Hermeskeil. "Ich weiß nicht, was es an dieser Politik zu mäkeln gibt," sagt er. Man habe stark um den Standort Thalfang gekämpft, auch um den Bürgermeister zu stützen. Zudem, so Pestemer, seien alle Einladungen zu Sitzungen der FWG ordentlich erfolgt: "Wenn es Probleme gibt, dann sollten diese intern gelöst werden."
Der Vorsitzende der neuen FWG, Anton Göppert aus Heidenburg, begründet dem TV gegenüber die Neugründung damit, dass sie vor allem dazu diene, eine Kommunalreform zu ermöglichen und durchzusetzen: "Das kann auch bedeuten, dass die VG Thalfang eines Tages aufgelöst wird," sagt Göppert. Wichtig sei es vor allem, die Schulden zu reduzieren und alle Bürger einzubeziehen. Gespräche mit allen betroffenen Gemeinden seien geplant, der Bürgerwille zähle letztlich. Da sei mit der alten FWG nicht so klar durchzusetzen gewesen.Extra
Die neue FWG Erbeskopf Kommunalreform Nur Mit Uns fordert in ihrem Programm unter anderem: "regelmäßige Einwohnerversammlungen auf VG-Ebene", "Kassensturz in der VG Thalfang", "Neukonzeption für die Nutzung des Hunsrückhauses und des Erholungs- und Gesundheitszentrums (EGZ/Wellnessbad) ". Zudem spricht sie sich entschieden gegen "Zwangsfusionen" aus. hpl
