Ärzte arbeiten eng zusammen

BERNKASTEL-KUES. (red) Dialyse zum Anfassen erlebten die Besucher beim Informationstag im Nierenzentrum in Bernkastel-Kues. Zu wenige Menschen nehmen allerdings die Chancen zur Früherkennung einer Nierenerkrankung wahr.

"Schütze deine Nieren!" Unter dem Motto der diesjährigen bundesweiten Nierenwoche fand in den Räumen des KfH-Nierenzentrums in Bernkastel-Kues ein Informationstag statt. Diabetes mellitus und Bluthochdruck sind die wesentlichen Risikofaktoren angesichts einer dramatischen Zunahme von Patienten mit chronischem Nierenversagen mit notwendiger Dialysebehandlung. Die Früherkennung und rechtzeitige optimale Behandlung dieser Erkrankungen kann oft einer Nierenschädigung vorbeugen. Früherkennung und Behandlung einer Nierenerkrankung wiederum kann eine Dialysebehandlung und das damit verbundene Schicksal der Betroffenen oft vollständig verhindern, sagte Jürgen Tönges, Nephrologe und Oberarzt am Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich. Heidrun Leischner, Hausärztin aus Mülheim und Mitglied der Netzpraxis Mittelmosel, stellte fest, dass nur 17 Prozent der Bevölkerung den von den Krankenkassen angebotenen kostenlosen Gesundheitscheck zur Früherkennung dieser Erkrankungen wahrnehmen. Damit würden Chancen vertan, die Betroffene wie Kostenträger möglicherweise "teuer" zu stehen kommen. Dabei könne eine einfache Urinuntersuchung oft richtungweisend für Diagnose und Behandlung sein, sagte Eckhard Müller, stellvertretender Leiter des Nierenzentrums und einer der Veranstalter. "Die Region ist in jedem Fall prinzipiell optimal gerüstet für Prophylaxe, Früherkennung und Behandlung sämtlicher Formen von Nierenerkrankungen, arbeiten doch gemeinsam mit den Hausärzten unter dem Dach des Cusanus-Krankenhauses Klinikärzte mit den niedergelassenen Nierenspezialisten und dem Dialysezentrum aufs Engste zusammen." Das war der Tenor einer Podiumsdiskussion, dem auch die geladenen Vertreter der Krankenkassen uneingeschränkt zustimmten. Interessierte konnten neben Vorträgen unter anderem zu den oft unterschätzten und häufigen Nierenerkrankungen in der Schwangerschaft (Michael Schommer) und Seminaren auch "Dialyse zum Anfassen" erleben und Zeugen der ersten schmerzlosen Nierensteinzertrümmerung an der Mittelmosel sein, die die Urologen Bernd Moldenauer und Matthias Guckel demonstrierten.

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