Wettkampf um Mediziner Bis zu 55.000 Euro Förderung: Wie Kommunen im Hunsrück Ärzte aufs Land locken

Morbach/Simmern/Kirchberg · Wie lockt man Mediziner aufs Land? Im Rhein-Hunsrück-Kreis werben die Kommunen mit finanzieller Förderung von bis zu 55.000 Euro um ansiedlungswillige Mediziner. Die Gemeinde Morbach geht mit ihrem Projekt Ärztehaus einen etwas anderen Weg.

 Was tun gegen den drohenden Ärztemangel im ländlichen Raum? Im Hunsrück haben Kommunen unterschiedliche Rezepte, um Mediziner zur Ansiedlung oder Übernahme von Praxen zu bewegen.

Was tun gegen den drohenden Ärztemangel im ländlichen Raum? Im Hunsrück haben Kommunen unterschiedliche Rezepte, um Mediziner zur Ansiedlung oder Übernahme von Praxen zu bewegen.

Foto: dpa/Oliver Berg

Die ärztliche Versorgung auf dem Land ist ein schon länger schwelendes Problem. Ärzte, die sich in den Ruhestand begeben wollen, finden kaum einen Nachfolger für ihre Praxen und ihre Patienten. Welche Ausmaße das annimmt, zeigt das Beispiel Kirn: Die dortige lokale Tageszeitung berichtete Mitte November 2021 über die Probleme für die Bevölkerung, die das Ende einer Praxis bedeuten kann. Ein Arzt mit 1600 Patienten schloss in der Stadt an der Nahe zum Ende November seine Praxis, ohne einen Nachfolger zu haben. Patienten auf der Suche nach einem neuen Hausarzt seien teilweise von ihren Krankenkassen zu Ärzten bis ins 66 Kilometer entfernte Ingelheim oder ins 100 Kilometer entfernte Lahnstein verwiesen worden, heißt es in dem Bericht. Ein Patient habe gar in 78 Praxen anrufen müssen, um einen neuen Hausarzt zu finden.