Akte "Trinkwasser" geschlossen

BURG. Die Akte "Trinkwasserversorgung Enkirch" hat der VG-Rat Traben-Trarbach auf seiner Sitzung in Burg sozusagen geschlossen. Alle Ratsmitglieder stimmten dem Abschluss eines Wasserlieferungsvertrages mit dem Zweckverband Eifel-Mosel (ZWEM) zu.

Läuft alles nach Plan, erhält die Ortsgemeinde Enkirch ab Ostern Eifelwasser. Noch wird Enkirch über die Wassergewinnungsanlage im Ahringstal bei Enkirch versorgt. Wegen der Gefahr von Verschmutzungen durch den Flughafen Frankfurt-Hahn wird dieser aber stillgelegt (der TV berichtete mehrmals). Der VG-Rat hat am Mittwochabend nicht nur den Liefervertrag mit dem ZWEM beschlossen, sondern gleichzeitig den ZWEM beauftragt, die Ausschreibung für die erforderliche Verbindungsleitung von Burg nach Enkirch zu veranlassen. Der Anschluss an den ZWEM kostet allerdings viel Geld. Die Leitung von Burg bis Enkirch ist mit rund 300 000 Euro veranschlagt, das Land gibt einen Zuschuss in Höhe von 60 Prozent. Ferner muss die Verbandsgemeinde dem ZWEM ein "Eintrittsgeld" in Höhe von 166 000 Euro zahlen, auch dafür zahlt das Land einen 60-prozentigen Zuschuss. Verbleiben bei der VG aber immer noch fast 200 000 Euro. Ein weiterer Kostenfaktor ist die relativ neue Wasseraufbereitungsanlage im Ahringstal. Sie ist kaufmännisch noch nicht komplett abgeschrieben, der Restschuldwert beträgt 370 000 Euro. Kanalgebühren und Wasserpreis bleiben gleich

Dieser Verlust, verursacht durch die Außerbetriebnahme der Aufbereitungsanlage Ahringstal, wurde nun im Wirtschaftsplan "Wasserversorgung" der Verbandsgemeindewerke Traben-Trarbach eingebucht. Der gesamte Jahresverlust im Erfolgsplan beläuft sich auf 391 500 Euro. Gleichzeitig hat aber die Verbandsgemeinde beim Land beantragt, diese Restschuld zu erlassen. Erlässt das Land diese Restschuld nicht, könnte das die Bürger teuer zu stehen kommen. VG-Chef Weisgerber: "Dann ist eine Erhöhung des Wasserpreises in den kommenden Jahren nicht auszuschließen." Die Wasserpreise und Kanalgebühren im Jahr 2007 bleiben davon aber unberührt, sie haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht geändert. Die wichtigsten Zahlen: Die Kanalgebühr beträgt 1,90 Euro pro Kubikmeter, ein Kubikmeter Frischwasser kostet 1,28 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Die größten Investitionen im Bereich Abwasser sind die Einrichtung eines Kanalkatasters, dessen Kosten mit 150 000 Euro veranschlagt sind, und der Bau eines Schlammspeichers an der Kläranlage Traben-Trarbach. Die Kosten hierfür: 285 000 Euro. Die Fraktionen begrüßten unisono, dass die Trinkwasserproblematik Enkirch nun endlich gelöst sei. Anja Bindges (SPD): "Wir begrüßen, dass der lange Weg der Irrungen und Wirrungen bezüglich der Wasserversorgung Enkirch ein Ende hat." Paul-Walter Caspari (CDU) meinte: "Unser 2006 gestecktes Ziel, die Wasserversorgung der Gemeinde Enkirch qualitativ und quantitativ unabhängig zu machen, wurde erreicht." Ähnlich äußerten sich auch Kurt Haag (FWG) und Hannelore Immich (FDP).

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