Alle unter einem Dach

IMMERT. (urs) Nachdem Kanal und Straßen in Schuss sind, fasst Immert mit dem geplanten Bürgerhaus-Anbau das nächste Großprojekt ins Auge.

Immert hat die Weichen für die nächsten Jahre gestellt. Zentrales Projekt der Gemeinde ist der Umbau des Bürgerhauses. Das Gebäude, ehemals die Schule des Dorfes und seiner Nachbargemeinden, soll umfassend renoviert werden. Vorgesehen sind neue Toiletten sowie der Austausch der unwirtschaftlichen Elektroheizung. Gleichzeitig sollen aber auch die Feuerwehr und die Jugendlichen in dem Gebäude langfristig ihr Zuhause bekommen. In dem dafür vorgesehenen Anbau sind im Keller Garage und Heizung geplant sowie im Erdgeschoss darüber das Domizil für die Einsatzkräfte. Dem Nachwuchs der Gemeinde bleiben die Räume im ersten Stock vorbehalten. Für die auf 422 000 Euro veranschlagten Baukosten ist ein Zuschuss des Landes beantragt. Neben den von Mainz erhofften 200 000 Euro fußt die Finanzierung auf Eigenleistungen der Bürger sowie der Beteiligung der Jagdgenossenschaft und Rücklagen. Die restlichen 116 000 Euro müssten über Kredite finanziert werden. Dadurch würden sich die Schulden von derzeit 204 000 Euro (davon 90 000 zur Vorfinanzierung) entsprechend erhöhen. Allerdings rechnet sich die Gemeinde für eine Bewilligung in 2006 eher geringe Chancen aus. Mit dem geschnürten Paket verabschiedet sich Immert endgültig von dem zeitweise ins Auge gefassten Umbau eines im Ortszentrum erworbenen alten Bauernhauses. "Das wäre zu teuer geworden", kommentiert Gemeindechef Bernd Weinig. Kanal- und Straßenbau sind im Ort mittlerweile abgeschlossen. Lediglich die Rechnungen dafür stehen laut Weinig noch aus. Außerdem müssen im Zuge des Ausbaus der Straßen im Dorf noch die Anbindungen an die Wirtschaftswege fertig gestellt werden. Hierfür kann die Gemeinde aber auf Rücklagen von 10 000 Euro zurückgreifen. An Bauland hält Immert, abgesehen von privaten Flächen, derzeit vier Grundstücke vor. "Interessenten waren schon einige da, aber weiter sind wir noch nicht gekommen", bedauert der Ortsbürgermeister. Und wegen des Wegfalls der Eigenheimzulage muss sich die Gemeinde wohl vorerst in Geduld üben. Attraktiv für Familien scheint der Ort jedenfalls zu sein: Derzeit besuchen neun Kinder den Kindergarten und acht die Schule. "Wenn das so weiter geht, sterben wir nicht aus", freut sich Weinig. Die positive Stimmung im Ort wird nur durch den permanenten Sparzwang gedrückt, den schon allein das Defizit von 36 000 Euro auferlegt. Doch die Ausgaben (111 000 Euro) des Verwaltungshaushaltes seien durchweg "unabweisbar", betont VG-Kämmerer Michael Suska. Da ist es tröstlich, dass zumindest der Forst - anders als in Nachbargemeinden - für erkleckliche Einnahmen von fast 5000 Euro sorgt.

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