Alle vier Jahre geht zwei Mal ein Zug

ORENHOFEN. (lyv) Es war was los am Sonntagnachmittag in Orenhofen. Anlässlich der Kirmes organisierte der örtliche Karnevalsverein "Weiberröck" einen Fastnachtsumzug. Hunderte von Zuschauern säumten die Straßen.

"Jetzt geht's los...!" Die fetzigen Töne des vom Musikvereins Zemmer gespielten Karnevalsschlagers hallen am Sonntag durch Orenhofen. Am Straßenrand blicken alle Zuschauer Richtung Eifellandhalle, wo der Zug sich in Bewegung setzt. Elf Gruppen mit etwa 100 Karnevalisten marschieren, ganz wie es sich gehört, mit kräftigem "Helau"-Rufen, Kamellen werfend und das ein oder andere Schnäpschen anbietend an hunderten von Zuschauern vorbei. Der Karnevalsumzug im August führte durch die Schönfelder- und Zemmererstraße hin zum Schulhof, auf dem sich der Kirmesplatz befindet. Ist ein Umzug im Sommer eine gute Idee? "Das kann man so oder so nehmen", sagt Sonja Grumbach aus Speicher, "aber man muss den Vereinen den Spaß gönnen. Wenn ich ganz dagegen wäre, wäre ich jetzt nicht hier." Alois Lellig aus Zemmer sieht es pragmatisch: "Die Vereine bieten etwas, das bringt Umsatz." Aber auch kritische Stimmen sind zu hören: "Es ist nicht die richtige Zeit für Fastnacht, da gehört für mich auch Kälte dazu", sagt Petra Stark aus Orenhofen. Dennoch akzeptiert sie die Mühen des Vereins, wünscht sich aber, dass an der Kirmes mehr Unterhaltungsmöglichkeiten für Kinder, wie beispielsweise ein Karussell, angeboten würde. Roland Schröder aus Orenhofen findet, dass im Sommer wenigstens entsprechende Kostüme getragen werden können. "Keiner muss frieren", stellt er fest. Und soll denn nun Karneval immer im Sommer stattfinden? "Nein, alle vier Jahre, wenn der Karnevalsverein für die Organisation der Kirmes zuständig ist, das reicht", meinen einstimmig die am Zug teilnehmenden Andrea Schmitz, Doris Marx, Silke Mörschbächer und Stefanie Höllen aus Orenhofen. Überaus begeistert ist die Vorsitzende des KV "Weiberröck", Annemie Sommer: "Wir haben sogar das Prinzenpaar aus Newel dabei, das haben wir vorher nicht gewusst." Und die vielen Zuschauer, die fast alle den Fußgruppen zum Schulhof folgen, bestärken sie darin, dass man mit einem Karnevalsumzug an der Kirmes nicht daneben lag.

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