Alles eine Sache des Kopfes

Kröv · Kopf und Ball bilden bei Agim Agushi eine ganz besondere Einheit. Stundenlang kann der Mann aus dem Kosovo den Ball jonglieren und dabei noch verrückte Sachen tun. Zu sehen ist er am 13. August in Kröv. Dann will der Mathematiklehrer wieder den Weltrekord im Rückwärtsgehen erlangen.

Alles eine Sache des Kopfes
Foto: klaus kimmling ("TV-Upload kimmling"

Kröv. Wovon träumt wohl Agim Agushi? Davon, einmal ein Flugzeug zu besteigen, ein, zwei Stunden zu fliegen und dann wieder zu landen und auszusteigen. Das ist doch nichts Besonderes, werden die Leute sagen. Wäre es doch! Denn der 45-Jährige würde die ganze Zeit einen Fußball auf dem Kopf jonglieren.
Es wäre für den Mann aus dem Kosovo der Höhepunkt einer besonderen Karriere als Balljongleur. Mehrere Weltrekorde hält er bereits. So legte er in München 15,359 Kilometer zurück und hielt dabei den Ball mit dem Kopf in der Höhe.
In Frankfurt lief er zweimal mit dem runden Leder am Kopf die Treppen in den 59. Stock des Messeturms auf und ab.
Aber es kommt noch toller. Im Princess Tower von Dubai erklomm er rückwärts 2040 Stufen (99 Stockwerke). Den nächsten Weltrekord will er sich am Samstag, 13. August, in Kröv holen. Sein Ziel: 4230 Meter rückwärts laufen und, wie immer, den Ball mit dem Kopf hochhalten. Agushi hielt diesen Weltrekord schon einmal, verlor ihn aber.
Wie kommt der Mann an die Mosel? Landsmann Janni Gashi, seit 30 Jahren als Gastronom in der Region tätig, hat ihn unter seine Fittiche genommen. Er kennt Thomas Martini, einen der Organisatoren von "Spass auf der Gass - das etwas andere Straßenfest". Gashi und die Betreiber der Kröver Pizzeria Primavera sponsern den Auftritt.
"Wir sind ins Gespräch gekommen und haben dann kurzfristig entschieden, den Weltrekordversuch ins Programm aufzunehmen", erzählt Thomas Martini. Deshalb ist der Auftritt auch nicht im Flyer für das Straßenfest enthalten.Eineinhalb Stunden unterwegs

Alles eine Sache des Kopfes
Foto: Klaus Kimmling ("TV-Upload kimmling"


Wie kommt Agushi zu seinem Talent? "Als Siebenjähriger habe ich mich an eine Wand gestellt, mit den Händen abgestützt und dann den Ball hin- und hergeköpft", erzählt er bei einer Stippvisite in Kröv, wo er die Strecke besichtigt. Profimäßig macht er das nicht. Im Kosovo arbeitet er als Mathematiklehrer und verdient 500 Euro im Monat. "Für das Land ist das viel", sagt sein Mentor, der dort Vorsitzender eines Fußballerstligisten ist und von der Qualifikation für die Champions-League träumt.
"Würde ich das profimäßig machen, hätte ich mehr Weltrekorde", ist sich Agushi sicher. Er sei ein ganz guter Fußballer gewesen, erzählt er. Mit dem Fuß sei er aber bei weitem nicht so gut.
Agushi wird die Robert-Schuman-Straße am 13. August mehrfach rauf- und runterlaufen. Etwa eineinhalb Stunden dürfte er dafür brauchen. Ein Begleiter wird vor ihm gehen, einer hinter ihm. "Das Pflaster ist okay", sagt er. Natürlich könnte das Wetter dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung machen. Gefragt ist natürlich Kondition, aber auch Konzentration. Er müsse so in sich ruhen, dass ihn ein plötzliches Geräusch, wie ein Knall, nicht aus der Ruhe bringt. Anfeuerungsrufe des Publikums sind dagegen erwünscht.
Agushi könnte den Ball sogar dreimal fallen lassen und wieder neu beginnen. Daran verschwendet er aber keinen Gedanken. Er will mit einem Versuch auskommen. Verzeichnet sind diese und andere Bestleistungen mit dem Ball in der offiziellen Liste des Rekord-Klubs Saxonia.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort