Alles so schön bunt hier!

Wittlich · Wittlich Er ist grau, buckelig und hat schon viel erlebt. Und auf seine alten Tage wird es jetzt an Wittlichs Marktplatz bunt, jedenfalls nach Sonnenuntergang.

 Wittlichs Nächte sind längst nicht mehr grau. Über dem Marktplatz hängen zwei Spezialleuchten mit komplizierter Technik für Sondereffekte. Laut Energieversorger Innogy ist das ein bundesweites Pilotprojekt. Fotos (3): Innogy

Wittlichs Nächte sind längst nicht mehr grau. Über dem Marktplatz hängen zwei Spezialleuchten mit komplizierter Technik für Sondereffekte. Laut Energieversorger Innogy ist das ein bundesweites Pilotprojekt. Fotos (3): Innogy

Foto: (m_wil )

Tagsüber sorgen dafür ja schon die prächtigen, farbenfrohen Fassaden vom Alten Rathaus über die Posthalterei bis zum Hotel Well. Jetzt soll das Zentrum des städtischen Lebens wortwörtlich in ein besonderes Licht gesetzt werden.
Denn diesen öffentlichen Raum schöner zu gestalten, ist seit langem ein Ziel der Innenstadtentwicklung, das die Wirtschaftsförderung bei der Stadtverwaltung auf vielerei Art unterstützt. Ein neuer Baustein ist dazugekommen. Es gibt mehr Farbe für Wittlichs Nächte und zwar mittels eines neuen Beleuchtungssystems. Die Firma Innogy, ein Tochterunternehmen der RWE, hat für Wittlich eine Sonderanfertigung von LED-Seilleuchten entwickeln lassen. Sie dient eben nicht nur der üblichen Straßenbeleuchtung sondern kann per Fernbedienung das Pflaster etwa bei Veranstaltungen farbig ausleuchten. Innogy hat sich das nach eigenen Angaben 18 000 Euro kosten lassen. Rainer Heib, Innogy, erklärt beim Pressetermin mit Bürgermeister Joachim Rodenkirch: "Wir Beleuchtungsleute stellen zwar gern was auf den Boden, also Masten, aber hier haben wir Seilleuchten. Für sie haben wir den Hersteller Bega gedrängt, sich etwas einfallen zu lassen. Jetzt haben wir speziell angefertigte LED-Seilleuchten mit steuerbaren Lichtfarben. Die sind etwas Einmaliges. Sowas gibt es in ganz Deutschland nicht." Sogenannte Eventbeleuchtung und die Anforderungen an Straßenbeleuchtung in ein System zu bringen sei als Technik erstmals kombiniert worden. Üblich seien Farbscheiben, hier jedoch verändere die Elektronik das Lichtspektrum der LED. Die Pilotanlage, so Michael Arens, Innogy, diene der Energieeffizienz. Jährlich spart die Stadt zwar "nur" 250 Euro, dafür hat sie aber einen schönen Effekt. Joachim Rodenkirch: "Bei der Säubrennerkirmes könnten wir zum Beispiel Rot leuchten." Alles machbar, sagt Karin Schade von der Stadtverwaltung, die es schon ausprobiert hat. Sie empfielt nun jedem einmal sozusagen den "Sehtest" bei Nacht.

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