Wittlich. Verkaufsoffene Sonntage, Musik im Stadtpark, Winterkino sind Angebote in der Säubrennerstadt, die der Bürger kennt. Dazu gehört auch der kleine Weihnachtsmarkt nebst Festbeleuchtung. All das sind Beispiele dafür, wie sich der Verein Stadtmarketing Wittlich seit 2003 dafür einsetzt, Wittlich ein standortstärkendes Gesicht zu geben. Dazu wird nicht nur die Stadt zur Bühne von Veranstaltungen gemacht, auch hinter den Kulissen ist viel zu tun. "Wir haben an die Stadtverwaltung geschrieben und aufgelistet, was erledigt oder gewünscht wird, uns bei allen Fraktionen vorgestellt, bei Einladungen und Ähnlichem waren wir präsent, meistens komplett, wir kommen zu den Sitzungen der Kaufleute, planen neue Aktionen wie das Kürbisschnitzen und bringen unsere Interessen ein, etwa beim Umbau des Parkplatzes Oberstadt oder bei der angedachten Parkraumbewirtschaftung der Stadt, wir versuchen Nichtmitglieder zu einem Obolus zu den verkaufsoffenen Sonntagen zu überreden", sagt Vorsitzender Michael Groth zur Vorstandsarbeit.
Er blickt in der Synagoge auf viele leere Stühle: Von 140 Mitgliedern sind 20 zur Jahreshauptversammlung gekommen. Sie beschließen etwas, das alle angeht: Die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge für Private von 36 auf 48 Euro im Jahr, für andere von 180 auf 222 Euro im Jahr. Außerdem sind für die Einzelhändler zusätzliche Monatsbeiträge geplant, worüber noch diskutiert werden soll. In der Sitzung gibt es keinen Redebedarf. Geschäftsführer Karsten Mathar legt eine Bilanz vor: "Wir hatten an 60 Tagen Aktionen, die wir unterstützt haben, das ist jeder sechste Tag."
Bürgermeister Joachim Rodenkirch sagt: "Wir versuchen, das Beste zu tun im Sinne unserer Innenstadt.
Das kann nur im Gemeinsamen gehen. Im Grundsatz wollen wir alle dasselbe und versuchen, Dinge in einem schwierigen Umfeld voranzubringen." Er erinnerte daran, dass die Stadt, die den Verein mit 50 000 Euro bezuschusst, selbst Impulse durch Investitionen schaffen will und nennt den Parkplatzausbau, das Eventum, das neue Projekt Alte Posthalterei. Michael Groth gibt den Zuhörern etwas mit auf den Weg, was auch die 120 Ferngebliebenen angeht: "Es ist immer noch so, dass wir Helfer benötigen, etwa für Karten- oder Getränkeverkauf. Wir möchten, dass Sie sich bei uns melden." Was nicht gewollt ist, macht er auch deutlich: Ein Wittlicher Geschäftsmann hatte vom letzten verkaufsoffenen Sonntag ein Foto vom fast leeren Marktplatz in facebook gezeigt. "Muss ich das machen?", fragt der Vorsitzende. Die vielen Kaufleute in der Versammlung bleiben sprachlos.
Und dann gibt es noch eine Neuigkeit: Die Geschäftsstelle des Vereins mit der Touristinformation Wittlich Stadt und Land zieht um von der Neustraße auf den Marktplatz. Ab 1. Juni ist sie neben dem Hotel Well. Der Mietpreis bleibt der gleiche.