Als in Oberstein die Kassen klingelten

Idar-Oberstein · Weihnachtszeit in Idar-Oberstein - gegenüber den 1960er Jahren hat sich da doch einiges verändert, nur die Hektik ist geblieben. Wir erinnern an eine Zeit, als die Obersteiner Hauptstraße noch das Einkaufszentrum der Stadt und die Geschäfte dort chronisch überfüllt waren.

Idar-Oberstein. In den späten 1950er-Jahren hatten in der BRD die sogenannten Wirtschaftswunderjahre begonnen. Das machte sich auch im Kaufverhalten der Schmuckstädter in der Weihnachtszeit bemerkbar. Da in der Woche noch bis 18 Uhr und auch am Samstagmorgen weitestgehend gearbeitet werden musste, waren es die verkaufsoffenen Samstagnachmittage, die zu überfüllten Geschäften und Hauptstraßen in Idar und besonders in Oberstein führten. War in jenen Jahren einmal im Monat ein sogenannter verkaufsoffener langer Samstag, so gab es Ausnahmeregelungen an den Adventswochenenden.
Ansonsten fielen die Arbeitszeiten in den Firmen genau mit den Öffnungszeiten der Geschäfte zusammen. Immer schwieriger wurde es in den 1960er Jahren und vor allen Dingen in den 70er- Jahren mit der Parkplatzsuche in Oberstein. Erste Anfahrstelle war der "Platz auf der Idar" (heute Hertie-Haus), wo es auch Weihnachtsbäume zu kaufen gab. Sehr zum Leidwesen der Autofahrer, da dadurch weniger Parkplätze zu finden waren. Hatte man endlich seinen Parkplatz gefunden, ging es ins Gedränge. Wie ein American-Football-Spieler musste man sich auf dem schmalen Bürgersteig in der Hauptstraße seinen Weg bahnen und darauf achten, nicht unter die Räder der dicht vorbeifahrenden Autos zu kommen. Auch wenn Ende der 60er Jahre mit dem EKZ das erste Einkaufszentrum in der Vollmersbach entstand, kam man an der Hauptstraße in Oberstein in der Vorweihnachtszeit nicht vorbei. Tonbandgeräte waren beliebt. Es gab dort alles zu kaufen, was das Herz begehrte: Schallplatten, Spielwaren, Parfüm, Fernseh-, Rundfunk- und die damals sehr beliebten Tonbandgeräte, Krawatten, Hemden, Socken für die Herren und auch die neueste Mode für die Damen. In der Obersteiner Hauptstraße wurde man immer fündig.
Und man wurde von Fachpersonal bestens beraten - und diese Bezeichnung hatte damals noch seine Berechtigung. EH

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